2009 haben wir unsere erste längere Wanderung in Norwegen unternommen. Wir sind damals in vier Wochen ca. 400km von Haukeliseter bis Gjendesheim gewandert. Bereits auf der ersten Etappe zur Hellevassbu haben wir Marita Petersen und Magne Berg Hanssen kennengelernt, die auf ihrem Weg von Lindesnes zum Nordkapp waren. So haben wir das erste Mal vom NPL (Norge på langs) gehört.
Etliche Jahre und viele Wanderungen später wollten wir dieses Abenteuer selbst erleben und machten uns 2022 auf den Weg. Leider mussten wir auf der halben Strecke bei Røyrvik abbrechen. Ein Jahr später konnten wir aber die letzte Lücke zu einer kompletten Norwegendurchquerung schließen. Für unseren ersten NPL haben wir fünf Etappen verteilt auf zehn Jahre benötigt.
Dieses Jahr haben wir versucht, die Gesamtstrecke am Stück bewältigen. Dass wir einige Landstriche bereits mehrfach bewandert haben, hat uns dabei nicht gestört. Außerdem haben wir gerade in der südlichen Hälfte versucht, neue Wege und Gegenden zu finden. Aber auch die Wege, auf denen wir bereits unterwegs waren, waren für uns nicht langweilig, denn je nach Wetter, Lust und Kondition sieht und empfindet man ohnehin die Landschaft immer anders.

Noch 75 Tage: Der Countdown läuft
In 75 Tagen geht es endlich los! Es geht in den Urlaub, und natürlich wieder nach Norwegen. Selbstverständlich werden wir auch dieses Mal wandern, mit Rucksack von Hütte zu Hütte. Aber insgesamt mehr als 120 Tage, denn wir wollen die gesamte Strecke vom südlichsten bis zum nördlichsten Punkt Norwegens erneut zu Fuß zurücklegen. Den ersten […]

Liveübertragung
Der Start unseres zweiten NPL wird exklusiv und live im Internet übertragen: https://lindesnesfyr.no/webkamera/. Wir werden am 12.6. ca. gegen 12:00 Uhr unsere Wanderung am Leuchtturm von Lindesnes beginnen. Falls jemand von diesem Ereignis einen Screenshot von der Webcam macht und uns diesen zusendet, werden wir das Startfoto hier an den Blog-Eintrag anhängen. Und es gibt […]

Tag 1: Evacuate, Evacuate, Evacuate
4:30 Uhr schrecke ich aus dem Schlaf hoch, weil ich im Traum darüber nachgedacht habe, ob ich die häßliche, grün-braune, alte Mütze in den Rucksack gepackt habe, oder die neue, dünne aber warme Schwarze. Dieser Frage folgen viele weitere: Wird alles klappen, so wie wir uns das erhoffen? Spielt das Wetter mit? Halten meine Füße […]

Tag 2: Ein Hauch von Südsee
Als ich aufwache ist es taghell und ich kann überhaupt nicht einschätzen, ob es 3 oder 8 Uhr ist, oder sogar später. Dennoch döse ich noch etwas weiter, bis Petra aufwacht. Auf ihre innere Uhr ist verlass und tatsächlich, es ist erst halb sieben. Wir stehen auf, duschen und packen die Rucksäcke. Noch haben wir […]

Tag 3: Überraschung am Abend
Das Frühstücksbuffet wird 7 Uhr geöffnet, Punkt sieben stehen wir davor. Es steht eine lange Etappe an, mit einigen Ungewissheiten, was die Strecke angeht. Gegen acht laufen wir los. Auf dem Weg durch das morgentliche Spangereid werden wir von einigen Schülern auf Rollern und Fahrrädern überholt, später, auf der großen Straße, sind es eher Wohnmobile […]

Tag 4: Duschen auf der Weide
Das Frühstück wird uns von Heerscharen von Kriebelmücken vermiest. Zum ersten Mal auf diesem Tripp nutzen wir unsere Moskitonetze, die aber ungemein beim Essen hinderlich sind. Bereits 7:30 Uhr marschieren wir los. Die Sonne steht schon recht hoch am blauen Himmel und wir kommen schnell ins Schwitzen. Gemütlich folgen wir der Schotterstraße wenige dutzend Meter […]

Tag 5: Nächtlicher Besuch
Ein lautes Muhen passt irgendwie nicht in meinen Traum und ich wache erschreckt auf. Es ist halb zwei und ich höre nahes, unrhythmisches Glockenläuten. Eine Kuhherde scheint hier zu grasen und ich bekomme Panik, denn Kühe sind oft neugierig und ich weiß nicht, wie sie auf ein rotes Zelt auf ihrer Weide reagieren. Ich krieche […]

Tag 6: Notplatz
Nachtrag zu gestern: Hier in Heddan Gård wurde uns das erste kulinarische Highlight dieser Tour beschert. Es gab folgendes drei Gänge Menü Vorspeise: Fischsuppe Hauptspeise: Drei Scheiben Elchbraten mit einem Berg von Ofenkartoffeln dazu Rotkohl, Brokkoli und Möhrenbrei Nachspeise: Rhabarbarkuchen mit Sahne und Kaffee Und was ich auch vergessen habe: Durch die Gestrüppwühlerei haben wir […]

Tag 7: Mückenparadies
Gegen sechs wache ich auf und müsste eigentlich dringend pieseln. Doch die Mücken, die vor unseren Zelttüren auf uns lauern, halten mich davon ab. Es sind nicht tausende, millionen oder milliarden. Es sind unweit mehr. Ich weiß nicht, ob die deutsche Sprache dafür überhaupt ein Zahlwort hat. Doch irgendwann geht es nicht mehr und wir […]

Tag 8: Verstiegen
Die Nacht im Aufenthaltsraum war nicht so erholsam, da die Sofas recht schmal sind und zum Schlafen nur bedingt geeignet. Dafür war es mückenfrei, warm und wir hatten Platz ohne Ende. Mit einem mulmigen Gefühl wachen wir beide auf, denn die anstehende Etappe sind wir bereits gewandert und haben sie in recht schlechter Erinnerung. Recht […]

Tag 9: Kurzstrecke
In der Nacht hat der Sturm ordentlich das Zelt durchgeschüttelt, doch mit der Abspannung gab es keine Probleme. Das Zelt widerstand den Angriffen der Böen souverän. Aber es wurde sehr kalt, wir schätzen, dass es um die fünf Grad waren. Als wir aufwachen, hat der Sturm kaum abgeflaut. Immer wieder zerrt er am Zelt und […]

Tag 10: Hytte de luxe
Da wir die Gardinen in unseren Schlafzimmern nicht zuziehen, werden wir heute vom Sonnenschein geweckt. Der Himmel ist wolkenlos, doch als ich vor die Türe gehe, merke ich, dass die Temperatur noch weit unter zehn Grad ist. Darum gehen wir zunächst mit Jacke los, doch bereits nach wenigen Metern bergauf im Sonnenschein ist und dies […]

Tag 11: Zusatzasphalt
Wir wachen früher auf als sonst und stehen auch sofort auf. Die anderen schlafen noch alle und wir versuchen, so leise wie möglich uns zu waschen, zu frühstücken und die Rucksäcke zu packen. Gegen sieben Uhr verlassen wir die Hütte und direkt dahinter geht es steil den Hügel hinauf, immer einem gut sichtbaren Pfad entlang. […]

Tag 12: Schlechtwetterhütte
Wir wachen wieder recht zeitig auf, doch ungewohnter Weise ist unser Zeltdach nicht vom Sonnenschein erleuchtet, der Himmel ist mit grauen Wolken verhangen. Und unter dem Zeltdach lauern schon wieder diese gemeinen, kleinen Mücken. Die waren gestern den ganzen Nachmittag und auch am Abend nicht da. Also kein Frühstück gemütlich vor dem Zelt, sondern im […]

Tag 13: Hüttengespräche
Ich wache auf, und das erste, was ich bemerke, ist das Prasseln von Regen gegen unser Fenster. Ein Blick raus zeigt sogar, dass die Wolken recht tief hängen und wir kaum die andere Seite des Tals sehen können. Bei diesem Wetter macht ein Weitergehen heute keinen Sinn, darum drehen wir uns noch mal um, und […]

Tag 14: Ausgerenkt
Als ich aufwache, höre ich den Wind, der um unsere Hütte pfeift. Ein Blick durchs Fenster zeigt einen aufgewühlten See, auf den die Böen ständig neue Muster malt. Leichter Niesel fällt. Es ist kalt und ungemütlich. Petra und mir ist schnell klar, die über 20 Kilometer zur Hovatn-Hütte wollen wir unter diesen Bedingungen nicht angehen. […]

Tag 15: Halbtagswanderspaß
Als wir aufwachen, schauen wir sofort aus unser Fenster. Die Wolken hängen tief unterhalb der Bergspitzen. Allerdings regnet es nicht und der Wind ist kaum erwähnenswert. Es ist also definitiv besser als gestern. Wir müssen heute die letzten 2,5 Kilometer des Vortags wieder zurückgehen, bis zu einer Kreuzung, um dann dort abzubiegen. Schon erstaunlich, wie […]

Tag 16: Schneefelder
Wir treten vor die Hütte und werden von einem Nebel erwartet, dem ein Versprechen auf schönes Wetter innewohnt. Blauer Himmel lässt sich erahnen und die silberne Sonnenscheibe ist deutlich hinter dem Dunstschleier zu sehen. Das Einlösen des Versprechens wird aber noch einige Zeit dauern. Zur Mittagszeit erreichen wir bei schönem Wetter die zehn Kilometer entfernte […]

Tag 17: Die Burger dauern noch einen Tag länger
Morgens komme ich noch ins Gespräch mit einem norwegischen Paar, dass von Haukeliseter nach Lindesnes läuft. Wir tauschen direkt Erfahrungen mit dem Weg aus, denn sie werden genau unseren Fußstapfen in umgekehrter Richtung folgen, und wir ihren. Petra und ich sind unsicher, ob wir nur bis Bleskestadmoen gehen, oder noch zehn Kilometer weiter, um dann […]

Tag 18: Nummer 100
Heute geht es im Nieselregen los, der sich schnell zu einem echten Regen auswächst. Neben der Nässe von oben, kommt die Nässe von unten, denn auf den ersten sechs Kilometern bewegen wir uns durch Sumpf. In Schweden liegen in solchen Gebieten kilometerlange Holzstege. Die Norweger sehen das gelassener und legen diese Stege nur dann an, […]

Tag 19: Wandern, um anzukommen
Heute laufen wir nicht im Nieselregen los, denn es schüttet direkt von Anfang an. Und ein sehr starken Wind treibt den Regen vor sich her. Gut für uns, dass er meistens von hinten kommt. Doch auch so können einige Böen uns unsicher auf den Beinen werden lassen. Die Böen von der Seite hauen uns fast […]

Tag 20: Schlechte Nachrichten
Haukeliseter ist ein beliebter Startpunkt für Wanderungen in der Hardanger Vidda. Dieses große Naturschutzgebiet ist quasi die Wiege unser Wandererkarriere, denn hier haben wir vor über 30 Jahren unsere erste Mehrtagestour unternommen. Die Ausrüstung war zusammengeliehen, alles war viel zu voluminös, zu schwer und wenig zweckmäßig und wir waren vollkommen unerfahren. Dennoch hat es uns […]

Tag 21: Just in time
Die Nacht über träume ich von waghalsigen Furten und abendteuerlichen Aktionen, die Brücke aufzubauen und wache immer wieder auf. Mit der Überzeugung, dass der Weg zur Brücke eigentlich sinnlos ist und wir heute Abend wieder zum Ausgangspunkt zurückgekehrt sein werden, starten wir nach dem Frühstück unsere Wanderung, nachdem wir uns von Thomas und Henriette verabschiedet […]

Tag 22: Veränderungen
Das erste, was sich heute verändert hat, ist das Wetter. Als wir aufstehen, sehen wir mehr blauen Himmel als Wolken. Im Laufe des Tages verziehen sich diese sogar noch mehr, so dass wir letztendlich im T-Shirt wandern können. Leider vergessen wir, den Sonnenschutz aufzutragen. Am Ende des Tages haben unsere Arme einen leicht rötlichen Teint, […]

Tag 23: Regenjacken bei Sonnenschein
Das Frühstücksbüffet ist wie immer sehr reichhaltig. Es gibt frisches Brot, Brötchen und Waffeln, Bratkartoffeln, hartgekochte Eier, Rührei, Lachs, Forelle, diverse Marmeladen, Käse und Aufschnitte. Wir schlagen uns die Bäuche voll und machen uns noch zusätzlich jeder zwei Doppelte zum Mitnehmen. Dies ist im Preis inbegriffen, genauso wie heißes Wasser für die Thermoskanne. Es herrscht […]

Tag 24: Viel besser, als erwartet
Ich wache auf, es ist dunkel. Also dunkel für norwegische Verhältnisse im Juli. Und ich muss mal dringend wohin. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es fünf vor eins ist und ich es somit garantiert nicht bis zum Aufstehen aushalte. Doch dazu muß ich ja durch den Raum nebenan, was mich kurz von […]

Tag 25: Nasse Felsen
Der Wetterbericht verspricht nichts Gutes für Heute, denn es soll den ganzen Tag regnen. Das Thermometer am Eingang der Hütte zeigt 4 Grad an. Es nieselt. Die Wolken hängen tief, wir können die Bergspitzen um uns herum nicht sehen. Wir gehen direkt mit Langarm-Shirts und der vollen Regenmontur los. Im Gegensatz zu den vorherigen Tagen, […]

Tag 26: Ohne Handschuhe
Es nieselt ganz leicht und es ist kühl aber nicht kalt und es geht ein kaum spürbarer Wind. Petra hat mal wieder ihre Regenjacke an, aber keine Handschuhe. Sie schwitzt lieber, als dass sie leicht friert. Bei mir ist es umgekehrt. Ich friere lieber leicht, als dass ich schwitze. Darum habe ich auch nur das […]

Tag 27: Fastpausentag
Der Tag fängt schon gut an. Als ich meine Wanderschuhe zuschnüre, reißt ein Riemen. Das hat sich schon länger angedeutet, darum haben wir in dem kleinen Outdoor-Shop in Haukeliseter Ersatzriemen gekauft. Die aber sind tief unten, irgendwo in meinem Rucksack. Da ich den Rucksack nicht komplett wieder aus- und dann einpacken will, gehe ich zur […]

Tag 28: Alpenidylle
Wir stehen sechs Uhr auf, die beiden Frauen in unserem Zimmer schlafen noch, auch als wir nach dem Frühstück die Rucksäcke packen. Von den anderen hören und sehen wir auch nichts. Wieder zeigt das Außenthermometer vier Grad an. Darum gehen wir mit dicken Shirts, Regenjacke und Handschuhen los. Doch es wird im Laufe von ein/zwei […]

Tag 29: Zwangsdiät
Die Nacht war kalt, bestimmt so um die vier Grad. Gefroren haben wir in unseren Quilts nicht, doch das Aufstehen fällt uns schwer. Der Himmel ist komplett zugezogen, es ist windig und ungemütlich. Deshalb frühstücken wir im Zelt und mit warmer Jacke. Dick angezogen ziehen wir dann auch los. Heute sogar mit Mütze. Doch wie […]

Tag 30: Steilhang
Als wir aufwachen, geht kein Lüftchen, und die Osten zugewandte Zeltseite ist von der Sonne hell erleuchtet. Wir können sogar vor dem Zelt frühstücken, zwar noch mit Daunenjacke, aber immerhin. Der See liegt fast da, wie ein Spiegel. Und die Mücken fliegen dicht über dem Wasser ihre Bahnen, was man beim dem schräg hereinfallenden, morgendlichen […]

Tag 31: Bergsteigermenü
Vor der heutigen Etappe haben wir beide etwas Respekt, besonders vor dem Hintergrund des gestrigen Schlußabstiegs. Auf den ersten drei Kilometern erwarten uns mehr als 500 Höhenmeter, und ein steiler Abschnitt zum Ende hin sieht von den Verhältnissen ähnlich aus. Außerdem habe ich eine Entzündung im rechten dicken Onkel, was die Wanderei zur Qual machen […]

Tag 32: Zwangspause
Meine Blase am großen Zeh ist natürlich von der gestrigen Etappe nicht besser geworden, eher im Gegenteil. Alle laienhaften Behandlungsversuche waren mehr oder weniger erfolglos. Darum hilft jetzt nur Ruhe und Pflege. Wir sind deshalb von unserem recht teuren aber dafür lauten, hellhörigen und unkomfortablen Hotel auf den einen Kilometer entfernten Campingplatz umgezogen. Dort haben […]

Tag 33-35: Überholmanöver
Drei Tage waren wir insgesamt auf dem Campingplatz. In der Zeit konnten wir unsere Wäsche komplett waschen. Abends haben wir immer lecker gekocht. Und den restlichen Tag auf der Veranda verbracht, wo wir viel gelesen, gekniffelt, gedöst und den Leuten beim An- und Abreisen zugesehen haben. Die ukrainische Putzfrau hat meine Blase am Fuß bemerkt […]

Tag 36: Auf dem Trockenen
Praktischer Weise fängt unser heutiger Wanderweg direkt am Ende der Schotterpiste an, wo wir ja auch unser Zelt aufgebaut haben. Er wird zwar nicht oft begangen, doch, obwohl er nicht markiert ist, können wir ihn anfangs noch sehr gut erkennen. Nachdem die ersten 100 Höhenmeter geschafft sind, geht es relativ flach weiter und hier in […]

Tag 37: Ein dröger Tag
Als wir gegen sechs aufwachen, strahlt die Sonne bereits von einem makellos blauen Himmel. Es wird also wieder ein heißer Tag. Da das Frühstück erst acht Uhr beginnt, nutzen wir die Zeit und besprechen noch mal die Planung der nächsten Etappen. Das Frühstück selbst ist eher eine Enttäuschung, da haben wir schon wesentlich bessere und […]

Tag 38: Herr der Fliegen
Wir stehen leise auf, denn wir wollen die drei Frauen im Nebenzimmer nicht wecken, frühstücken, packen unsere Rucksäcke und verlassen die Hütte. Obwohl es erst halb acht ist, ist es schon recht warm. Direkt hinter der Hütte geht unser Wanderweg Richtung Espedalen. Er führt zunächst direkt hinauf und mit jedem gewonnen Höhenmeter wird die Aussicht […]

Tag 39: Weicher Asphalt
Als wir pünktlich um acht am Frühstücksbuffet stehen, sieht alles reichlich geplündert aus. Die Asiaten durften wohl vorher ran, denn von ihnen selbst ist nichts mehr zu sehen, außer den Speiseresten auf ihren Tischen. Dennoch ist noch genügend für uns und die anderen Gäste übrig, so dass wir mit vollen Bäuchen losmarschieren. Noch ist es […]

Tag 40: Trinkschokolade
Gestern Abend hat es tatsächlich noch geregnet. 45 Minuten, zum Teil richtig feste, und über uns war blauer Himmel. Die Regenwolke muss etwas weiter weg gewesen sein und der Regen wurde vom Wind zu uns getrieben. Auf jeden Fall brachte dieser Regenguss uns eine kleine Abkühlung. Das Frühstück ist überraschend gut, die Auswahl mehr als […]

Tag 41: Hüttenlabyrinth
Unser Campingplatz liegt inmitten eines riesigen Hüttenfeldes, dem Kvamsfjellet. Es windet sich eine Asphaltstraße hier hindurch, von der einige Schotterstraßen abzweigen und von diesen kleinere Zufahrtsstraßen zu einer oder mehreren Hütten, die durchaus etwas weiter entfernt sein können. Und dann kann es sein, dass vom Ende eines solchen Weges noch ein Pfad oder Wanderweg weiterführt. […]

Tag 42: Zwischen Schuttbergen
Obwohl wir die norwegischen Hütten mit ihrer Gemütlichkeit, dem tollen Essen, der Dusche, dem Trockenraum und den vielen anderen Annehmlichkeiten lieben, schreckt uns Romdvassbu ab. Hier ist echt der Teufel los. Bedingt durch die Nähe zu einer Straße incl. großem Parkplatz und den hohen, leicht zu erklimmenden Bergen, kommen hunderte von Menschen hier jeden Tag […]

Tag 43: Alte Wege
Die Mücken stehen leider noch eher auf als wir. Darum haben wir keine Chance, das Frühstück draußen in Ruhe zu genießen. Wir packen schnell und notdürftig alles in unsere Rucksäcke und gehen die wenigen 100 Meter zum Kiosk auf der anderen Flussseite. Der Kiosk selbst ist zwar noch zu, doch der nimmt nur eine Ecke […]

Tag 44: Kein Hitzefrei
Wir wachen früh auf, frühstücken im Zelt, da uns die Mücken keine andere Wahl lassen, packen alles ein und stiefeln bereits um viertel nach sieben los. Die Luft ist noch recht angenehm frisch und anfangs verläuft die Schotterstraße noch schattig und kurvenreich durch den Wald. Wir kommen gut voran, doch je tiefer der Weg uns […]

Tag 45: In der Natur
Noch innerhalb von Alvdal ist unser Wanderweg ausgeschildert. Wir folgen zunächst wieder einer Schotterpiste und später einem Wanderweg bis hinauf zur Allmannstua. Diese Hütte ist aber leider nur im Winter geöffnet. Im Sommer lohnt es sich wohl nicht. Doch in der Skisaison scheinen hier sehr viele Gäste einzukehren, denn sowohl der Gastraum als auch die […]

Tag 46: Fitnesscheck
Über den heutigen Tag kann ich eigentlich nicht viel schreiben. Der Wanderweg führt uns von der Rivdalen-Hütte über Schotterwege und einem kurzen Asphaltzwischenstück bis zur Raudsjødalen-DNT-Hütte. Wir wandern fast die ganze Zeit im Wald, es ist nie langweilig, die Landschaft schön, aber irgendwie auch nicht fotogen. Das schlechte Wetter von gestern hat sich verzogen, die […]

Tag 47: Nach Sonnenschein kommt Regen
Laut Wetterbericht soll es nur bis acht Uhr morgens regnen. Deshalb lassen wir es nach dem Frühstück langsam angehen und lesen noch eine Weile. Um halb neun beginnen wir mit den Startvorbereitungen, so dass wir um neun die Hütte abschließen und loswandern können. Als wir bei der benachbarten Alm ankommen, lässt tatsächlich der Regen nach. […]

Tag 48: Sumpf und Blaubeeren
Um 04:30 Uhr wache ich auf und höre heftigen Regen, der auf das Hüttendach pladdert. „Na toll“ denke ich, drehe mich auf die Seite und schlafe weiter. Auch als wir um sechs Uhr aufstehen regnet es immer noch, aber nicht ganz so feste. Es besteht also noch Hoffnung, auf eine trockene Etappe. Doch wir starten […]

Tag 49: Steine, Wind und Regen
Die Fähre kommt erst um elf Uhr, wir können also gemütlich frühstücken, lesen, die Rucksäcke packen und die Hütte putzen. Dann geben wir den Schlüssel zurück, gehen die 100 Meter zum Anleger und warten auf die Fæmund II. Um 10:45 Uhr kommt sie ins Sichtfeld. Zunächst scheint es, dass sie an unserer Haltestelle vorbeifährt, doch […]

Tag 50: Rømmegrøt wird nie unsere Lieblingsspeise
Als wir aufstehen, sehen wir durch das Fenster eine Herde Rentiere, die gemütlich in dieser stillen Morgenstunde zwischen den Hütten das saftige Gras frisst. Wir machen unzählige Fotos. Auch als wir vor die Hütte gehen, lassen sie sich kaum von uns stören. Ein schöner Moment. Heute geht es zur Alm Ljønasvollen, wo ich uns ein […]

Tag 51: Mkm
Eingeschlafen sind wir gestern Abend bei Regen, aber heute morgen wachen wir bei schönstem Sonnenschein auf. Das passt nun überhaupt nicht zum Wetterbericht, darum sind wir verhalten optimistisch, ziehen die kurze Hose und ein Shirt zum Wandern an, packen aber die Regensachen ganz nach oben in den Rucksack. Gestärkt vom guten Frühstück machen wir uns […]

Tag 52: Aus Versehen Kungsleden
Heute haben wir unser erstes, schwedisches Frühstück. Die norwegischen sind zwar etwas reichhaltiger, doch auch dieses lässt kaum Wünsche offen, nur etwas mehr Kaffee hätte es sein können. Heute gibt es am Morgen direkt zwei Überraschungen. Die erste ist das Wetter, denn die Sonne scheint von einem leicht bewölkten Himmel. Die zweite ist, dass wir […]

Tag 53: Modell 65
Als wir aus unserem Zelt krabbeln ist es windig und die Wolken hängen sehr tief. Die Berge, die gestern noch um uns herum standen, scheinen verschwunden. Wir packen alle Sachen, die im Zelt und den Apsiden liegen, geschwind in unsere Rucksäcke und gehen in die Nothütte. Hier ist es windgeschützt, gemütlicher, als im Zelt, und […]

Tag 54: Grunzen am Morgen
Nachtrag zu gestern: Wir haben den kompletten gestrigen Tag nur 2 Wanderer und 5 Mountainbikefahrer getroffen. Das Abendessen war sehr gut, aber im Gegensatz zu norwegischen Hütten gibt es nicht drei sondern nur zwei Gänge. Wir sind trotzdem satt geworden. Mit uns am Tisch saßen zwei Schwedinnen, mit denen wir uns angeregt über das Thema […]

Tag 55: Abstieg in der Dämmerung
Die Nacht war zwar aufgrund des starken Windes etwas unruhig, doch insgesamt wachen wir erholt auf. Wir waschen uns in der Fjälllstation und Petra kann sogar noch ihr Handtuch zum Trocknen in den Trockenraum hängen. Was für ein Luxus. Das wird noch getoppt durch das Frühstücksbuffet, wo vier Waffeleisen aufgebaut sind. Nach zwei Schnitten wechsle […]

Tag 56: Norwegisches Einkaufsparadies
Es ist weiterhin stürmisch, als wir aufstehen. Da an der Hütte kein Bach oder See ist, und wir nur einen Liter Wasser dabei haben, beschränken wir den Wasserverbrauch am Morgen auf das Nötigste: Kaffee und Müsli. Das Waschen und Zähneputzen muss halt noch was warten. Kurz vor acht verlassen wir unsere Hütte und folgen dem […]

Tag 57: Gefühlte ein Grad
Das Wetter stellt heute unsere Motivation auf die Probe, denn es regnet und windet mal wieder. Einfach hier in Storlien zu bleiben, wo es ein warmes Bett und ein Restaurant gibt, ist wirklich verlockend. Doch wir widerstehen dieser Versuchung und steigen über den Blomsterstieg durch das Skigebiet Storliens hinauf, bis wir die Bergstationen hinter uns […]

Tag 58: Eine andere Art der Trinkwasserversorgung
Nachtrag zu gestern: Einer der beiden jungen Männer macht ebenfalls den NPL. Seine Route ist in vielen Bereichen identisch mit der unserigen. So ist er beispielsweise auch über Knaben gewandert. Wir haben noch lange über unseren bisherigen und den noch geplanten NPL gesprochen und Erfahrungen ausgetauscht. Mit ihm wandert seine Hündin, die ihren Proviant selbst […]

Tag 59: Mr. Blue Sky
Nachtrag zu gestern: Es war nach 22 Uhr, ich wollte gerade ins Bett, da sah ich einen jungen Wanderer auf der Veranda der Hütte langgehen. Er ist Spanier, wandert in Etappen den E1 und hat mal eben unsere letzten beiden Etappen zu einer zusammengefasst. Er ist die 40 Kilometer von Storlien über die Angeltjønnhytta hierher […]

Tag 60: Der schwedische Weg
Da der Spanier gestern mit 30 Kilometern eine kurze und entspannte Etappe hatte, steht er heute kurz nach uns auf und ist sogar schon vor uns unterwegs. Bei ihm stehen heute mindestens 35 Kilometer auf dem Plan. Für uns hingegen wird der heutige Tag sehr kurz, denn wir wollen nur zur nächsten Hütte und die […]

Tag 61: Zwei Besucher an einem Tag
Vor einigen Tagen hatte ich ja schon erwähnt, dass sich die Schnallen an meinem Rucksack ständig verstellen. Gestern haben wir dann entdeckt, dass sich sogar die Naht, mit der der rechte Schulterriemen befestigt ist, halb aufgelöst hat. Heute habe ich mit der Ahle von unserem Taschenmesser und einer stabilen Schnur provisorisch das Ganze wieder geflickt. […]

Tag 62 – 64: NPLer Treffen
Am Montag legen wir einen Shoppingtag ein. Zuerst kaufen wir Medikamente in der Apotheke gegenüber, mit denen mein Magen beruhigt werden soll. Danach geht es in die einzigen zwei Sportgeschäfte in diesem Ort. Im Intersport gibt es genau einen Rucksack in der gewünschten Größe, im Sport1 keinen. Also fällt die Wahl nicht schwer und ich […]

Tag 65: Die unmögliche Furt
Nach dem Frühstück bezahlen wir bei Hilde und sagen ihr, dass wir sehr wahrscheinlich Mitte Oktober zurückkommen werden, um die übersprungenen Etappen nachzuholen. Wir verabschieden uns herzlich, dann werden die Rucksäcke gepackt, wir gehen hinaus und machen noch schnell ein Selfie. Im Gegensatz zu Helmut und Nik gehen wir im prasselnden Regen los. Die Wolken […]

Tag 66: Weichgekocht
Zum Start des nächsten Wandertages ist das Wetter besser als vorhergesagt, denn es regnet nicht. Doch die Freude ist nur von kurzer Dauer, dann tritt die Wetterprognose ein. Die Regenjacke ziehen wir an und den restlichen Tag nicht mehr aus. Aus einem nun nicht mehr nachvollziehbaren Grund ziehe ich aber die Regenhose nicht an. Bereits […]

Tag 67: Abwettern
In der Nacht hat es mehrmals geplästert und der Wind ist noch stärker geworden. Heftige Böen zerren an der Hütte, deren Gebälk heftig knarzt und leicht erzittert. Wieder mal sind wir froh, nicht in unserem Zelt liegen zu müssen. Als wir aufwachen, machen wir den Kamin an, legen uns wieder hin und erst nach einiger […]

Tag 68: Die letzte Etappe
Wir schlafen ein, während weiterhin schwere Sturmböen unsere kleine Hütte traktieren, als ob sie alles daran setzen, sie zum Einsturz zu bringen. Als wir aufwachen ist nur das Rauschen des Flusses zu hören, der unterhalb den Berg hinunterströmt. Es scheint sogar die aufgehende Sonne direkt auf die Eingangstür und einige Lichtstrahlen malen durch die Ritzen […]

3,5 x Everest
Ich habe die Daten unseres NPL-Versuchs mal etwas zusammengefasst. Insgesamt sind wir 59 Etappen gewandert und haben dabei 1282 Kilometer zurückgelegt, was immerhin die Hälfte der im obigen Bild angegebenen Gesamtstrecke für Autofahrer ist. Unsere Wanderkilometer sind wie folgt aufgeteilt: Auf Asphalt 142 Auf Schotter 228 Auf Wanderwegen 844 Querfeldein 68 Dabei sind wir 31690 […]