Morgens komme ich noch ins Gespräch mit einem norwegischen Paar, dass von Haukeliseter nach Lindesnes läuft. Wir tauschen direkt Erfahrungen mit dem Weg aus, denn sie werden genau unseren Fußstapfen in umgekehrter Richtung folgen, und wir ihren.

Petra und ich sind unsicher, ob wir nur bis Bleskestadmoen gehen, oder noch zehn Kilometer weiter, um dann dort zu Zelten. So würden wir nämlich einen Tag eher in Haukeliseter sein, wo es Burger, Bier, Bett und Dusche gibt.

Kaum gehen wir los, fängt es auch schon wieder zu regnen an. Zunächst kaum spürbar, so dass ich weiterhin im T-Shirt wandere. Doch dann wird es unangenehm und ich ziehe den Regenschutz über den Rucksack und die Regenjacke an.

Jonstølen ist so beliebt, weil es nur einen Kilometer von einer Schotterstraße entfernt liegt. Dieser folgen wir für zwei Kilometer, dann fängt auch schon unser Wanderweg wieder an.

Lange Zeit ist der Weg schwer zu gehen, da der Untergrund durch den Regen der letzten Tag noch morastiger als üblich ist. Die Stiefel scheinen sich oft am Untergrund festzusaugen, den ich brauche spürbar mehr Kraft, um sie wieder aus den Sumpf zu ziehen. Manchmal sinken wir auch bis zu den Knöcheln im Schlamm ein.

Wenn es gerade nicht schlammig ist, dann ist es felsig. Nur sind die Felsen bei dieser Nässe sehr rutschig, so dass wir hier vorsichtig gehen müssen.

Trotz der widrigen Bedingungen nehmen wir die Schönheit des Tals, durch das wir bergauf stiefeln, wahr. Nur bei Sonnenschein würde es wesentlich idyllischer wirken.

Als wir wieder ziemlich kalt und durchgenässt sind, wird uns klar, wir werden in Bleskestadmoen übernachten. Zelten bei Regen und Kälte macht uns keinen Spaß.

Nach Überschreitung der höchsten Stelle des heutigen Tages geht es immer steiler bergab. Die letzten 150 Höhenmeter führen über einen schmalen Pfad dicht an einer tiefen Schlucht vorbei, bevor wir einen lichten, schönen Birkenwald erreichen.

Am Ende dieses Waldes erwartet uns eine große Wiesenfläche, auf der die Hütten von Bleskestadmoen liegen. Die Haupthütte ist mit einer zehnköpfigen Jugendgruppe fast komplett voll. Wir entfliehen ihrem Lärm und gehen in die kleinere Nachbarhütte. Sie ist für Wanderer mit Hunden gedacht, darum steht im Schlafraum auch ein großer Käfig. Doch solange wir die einzigen in dieser Hütte sind, ist das ja kein Problem.

Diese Hundehütte ist recht klein und die vier Betten stehen im Wohnzimmer. Die Küche ist mit dem Notwendigsten ausgestattet, nur Holz für den Ofen und den Proviant müssen wir uns aus der Haupthütte herüberholen.

Zwei Stunden später kommt es, wie es kommen musste: Ein Norwegisches Paar mit zwei Hunden erreicht die Hütte. Wir packen unsere Sachen, und nehmen dann unter dem Dach der Haupthütte eine Kammer. Spät am Abend erreichen noch zwei Norwegerinnen Bleskestadmoen. Ganz schön voll hier, man merkt deutlich, die Schulferien haben begonnen.
Die heutige Etappe in Zahlen
Kilometer
Gesamt | 13 |
Auf Asphalt | 0 |
Auf Schotter | 2 |
Auf Wanderwegen | 11 |
Querfeldein | 0 |
Höhenmeter
Bergauf | 450 |
Bergab | 450 |
Geschätzte Gehzeit
5 Stunden
Du meine Güte, ich weiß nicht, was schlimmer ist: Zu warten, dass man wieder etwas hört von euch oder eure Erlebnisse zu lesen. Das hört sich echt gefährlich an was ihr so erlebt. Ich kann nur hoffen, dass du ein bisschen übertreibst, Andreas. Aber vielleicht schaue ich mir in Zukunft besser nur die Bilder an.😰
Aber es gut, wenn es euch gefällt. Kommt gesund weiter bis zum Ziel.
Wenn du die Szene mit dem steilen Schneefeld meinst: die ist leider nicht übertrieben.
Hallo!
Dann verpasst du das Beste 🫶