Tag 26: Ohne Handschuhe

Es nieselt ganz leicht und es ist kühl aber nicht kalt und es geht ein kaum spürbarer Wind. Petra hat mal wieder ihre Regenjacke an, aber keine Handschuhe. Sie schwitzt lieber, als dass sie leicht friert. Bei mir ist es umgekehrt. Ich friere lieber leicht, als dass ich schwitze. Darum habe ich auch nur das Brynje Netz-Shirt und darüber ein T-Shirt an.

Nebelfetzen hängen an den Berghängen. Wir verlassen die Finse-Hytta und gehen gemütlich am Seeufer entlang zum Bahnhof. Hinter diesem fängt unser Wanderweg an, der sich zunächst recht steil den Berg hinaufwindet.

Dann flacht das Gelände ab und wir folgen einem wild rauschenden Fluß weiter sanft bergauf. Die Berghänge sind übersäht mit Schneefedern, die sich teilweise bis zum Fluß hinunterziehen. An vielen Stellen sind große Schollen abgebrochen und liegen nun schräg im Wasser.

Über eine recht wackelige Hängebrücke geht es auf die andere Flußseite, dann geht es wieder merklich steiler hinauf bis zu einem Pass auf 1650 Meter. Immer wieder müssen wir Schneefelder überqueren. Und irgendwann tauchen wir in die Wolkendecke ein und es wird nebelig.

Kurz unterhalb des Passes liegt die Klemsbu, die in der Sommersaison geschlossen ist. Aber sie bietet uns einen guten Windschutz während unserer ersten Pause. Vor drei Jahren haben wir hier vor einem Schneesturm Schutz gesucht und Petras Hände noch notdürftig in Plastiktüten gehüllt, da sie eiskalte Hände hatte.

Während wir unsere mitgenommen Stullen essen, kommen ca. Sieben Wanderer aus der anderen Richtung uns entgegen.

Kaum haben wir den Pass erreicht, haben wir einen nebelfreien Blick auf das vor uns liegende Tal. Wie vor drei Jahren ist dieser Pass eine Wetterscheide. Ab nun haben wir besseres Wetter und je tiefer wir kommen, desto wärmer und angenehmer wird es. Selbst Petra zieht irgendwann ihre Regenjacke aus.

Gefühlt die Hälfte der Strecke gehen wir heute auf Schneefeldern, aber sie sind nicht steil und gut zu gehen.

Der Weg zwischen den Schneefeldern ist ebenfalls gut zu wandern. Wir kommen heute zügig voran, trotz des teilweise steilen und langen Anstiegs. Der Niesel und Nebel auf der einen Passseite hat uns überhaupt nicht gestört und auf der anderen Passseite sind die Bedingungen nahezu ideal. Insgesamt ist es eine der bisher schönsten Abschnitte auf unserer Tour.

Früh kommen wir an der Geiterygghytta an. Zunächst wollen wir im Zelt neben der Hütte schlafen, doch wir finden keinen schönen Stellplatz. Darum gehen wir dann doch ins Matratzenlager.

Die heutige Etappe in Zahlen

Kilometer

Gesamt16
Auf Asphalt0
Auf Schotter0
Auf Wanderwegen16
Querfeldein0

Höhenmeter

Bergauf500
Bergab470

Geschätzte Gehzeit

5 Stunden

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