Praktischer Weise fängt unser heutiger Wanderweg direkt am Ende der Schotterpiste an, wo wir ja auch unser Zelt aufgebaut haben. Er wird zwar nicht oft begangen, doch, obwohl er nicht markiert ist, können wir ihn anfangs noch sehr gut erkennen. Nachdem die ersten 100 Höhenmeter geschafft sind, geht es relativ flach weiter und hier in diesen etwas sumpfigen Ebenen verliert sich der Pfad des Öfteren. Doch letztendlich erreichen wir recht schnell nach drei Kilometern einen beliebten DNT-Weg, der dementsprechend gut markiert und erkennbar ist.

Die gestrige Etappe steckt uns noch in den Knochen, darum legen wir hier direkt unsere erste Pause ein. Das machen wir auch, weil wir nicht zu früh in der Bygdin-Fjellstue eintreffen wollen. Denn dort haben wir vor, ein warmes Mittagessen zu bestellen.

Wir sind mal wieder die einzigen Wanderer, bis zur Kreuzung mit dem Weg, der hinauf zum Bitihorn führt.

Ein älteres, norwegisches Ehepaar, das uns entgegen kommt, spricht uns an. Das passiert hier recht häufig und ist uns in der Art nirgendwo außer in Norwegen passiert, denn wir unterhalten uns bestimmt fünf bis zehn Minuten mit ihnen.

Die restliche Strecke bis zur Straße ist dann schnell zurückgelegt. Uns kommen auf diesem Stück bestimmt 30-40 Gipfelstürmer entgegen. So viele Wanderer hatten wir in den letzten Wochen kaum zusammengenommen.

Pünktlich zur Mittagspause treffen wir in Bygdin ein. Das Schiff MS Bitihorn, das normalerweise auf dem Bygdin-See hin- und herfährt, liegt hoch oben am Strand. Der See hatte bis jetzt zu wenig Wasser, doch heute wollen sie es zu Wasser lassen und ab morgen den Schiffbetrieb aufnehmen.

Wir essen draußen auf der Terrasse im Windschatten und können es vor Hitze kaum aushalten. Nach der Mahlzeit rufe ich in der Haugseter-Fjellstue an, die etwa 15 Kilometer von hier entfernt ist, und reserviere uns ein Doppelzimmer.

Nach insgesamt einer Stunde gehen wir wieder los. Zunächst erneut 1,5 Kilometer über Asphalt, die restliche Strecke über den geschotterten Mjølkevegen. Leider fahren hier mehr Autos als Radfahrer, so dass wir sehr oft zur Seite springen müssen, um die Fahrzeuge vorbeizulassen.

Sowohl der Blick nach vorne auf die Almen, den See und die umliegende Berge ist toll, als auch zurück auf die hohen und teilweise schneebedeckten Berge Jontunheimens. So macht Wandern auch auf Straßen Spaß.

Ungefähr jede Stunde machen wir eine kurze Pause und erreichen so die Fjellstue nach ca. 3,5 Stunden.

Unser Zimmer ist groß, die Betten beziehen wir mit frischer Bettwäsche und die Dusche im eigenen Bad ist mal wieder eine unbeschreibliche Wohltat nach so einer langen, staubigen und anstrengenden Wanderung.
Wir nehmen hier mal Ausnahmsweise nicht das Drei-Gänge-Menü. Petra macht sich aus unseren Resten eine Brotzeit und ich bestelle mir ein Forelle mit Bratkartoffeln.
Die heutige Etappe in Zahlen
Kilometer
Gesamt | 23 |
Auf Asphalt | 2,5 |
Auf Schotter | 12,5 |
Auf Wanderwegen | 8 |
Querfeldein | 0 |
Höhenmeter
Bergauf | 400 |
Bergab | 370 |
Geschätzte Gehzeit
6 Stunden 30 Minuten
Hi, schön zu hören dass es weitergehen kann. Und dann seid ihr ja am 1. Tag gleich 33 km gelaufen. Respekt! Achtet aufeinander und bis bald
Anke