Tag 12: Schlechtwetterhütte

Wir wachen wieder recht zeitig auf, doch ungewohnter Weise ist unser Zeltdach nicht vom Sonnenschein erleuchtet, der Himmel ist mit grauen Wolken verhangen. Und unter dem Zeltdach lauern schon wieder diese gemeinen, kleinen Mücken. Die waren gestern den ganzen Nachmittag und auch am Abend nicht da. Also kein Frühstück gemütlich vor dem Zelt, sondern im Zelt, wo man besonders auf die Tasse Kaffee aufpassen muss, denn wenn diese umkippt, gibt es eine Riesensauerei.

Nur mit langer Hose, Jacke und Mückennetz trauen wir uns hinaus. Schnell ist der Kocher aufgebaut und während ich darauf warte, dass das Wasser kocht, gehe ich hin und her, um mir die Mücken etwas vom Leib zu halten.

Das Abbauen und Packen geht auch nur mit dieser Schutzausrüstung, doch kaum haben wir die Wiese verlassen, ziehen wir das Netz ab und die Jacken aus. 

Wir müssen heute wieder fast zehn Kilometer auf Asphalt wandern, bevor unser Weg nach rechts zur Taumevatn Hütte abbiegt. Da die Straße durch eine Schranke für den normalen Verkehr gesperrt ist, kommen wir fast ohne Auto-Sichtungen hinauf. Nur zwei Pickups mit großen Anhängern überholen uns. Auf den Ladeflächen stehen dichtgedrängt Schafe, die wohl zu ihrer Sommerweide gebracht werden.

Schafe sehen wir auch am Wegesrand. Sie liegen dort gemütlich, wiederkäuen und scheinen zu schlafen. Doch kaum kommen wir näher als ungefähr zehn Meter heran, schrecken sie blökend auf und galoppieren auf der Straße davon. Da wir natürlich weiterhin auf der Straße bleiben und ihnen nun wieder näher kommen, wiederholt sich das Ganze für mehrere 100 Meter, bis sie endlich auf die Idee kommen, auf die Weide zu gehen.

Das Tal, das wir auf Asphalt durchwandern, ist breit und mit steilen Felsen umgeben. Die Aussicht ist sehr schön und wir haben Spaß, obwohl wir auf eine Auto-Straße unterwegs sind. Bereits nach 90 Minuten haben wir die Abzweigung erreicht, wo wir eine längere Pause einlegen, direkt neben dem Parkplatz, wo sieben PKWs stehen. Eines gehört einem Dänen, der gerade von der Taumevatn Hütte gekommen ist und seine Sachen im Kofferraum verstaut. Währenddessen lässt er den Motor warmlaufen. Wir fragen uns warum und ärgern uns auch darüber, denn er lässt sich mit dem Packen mindestens 20 Minuten Zeit, bevor er endlich losfährt.

Heute läuft es richtig gut bei uns und die fünf Kilometer bis zur Hütte sind schnell zurückgelegt. Eigentlich hatten wir vor, hier nur die Mittagspause zu verbringen. Doch eine halbe Stunde, bevor wir die Taumevatn Hütte erreichen, fängt es zu regnen an. Spontan beschließen wir, hier die Nacht zu verbringen.

Als wir eintreffen, sind noch drei Väter mit ihren kleinen Söhnen hier, die sich aber schon alle in Regenklamotten einpacken, um sich auf den Weg zum Parkplatz zu begeben. Dann sind wir hier alleine, sitzen auf dem bequemen Sofa und beobachten bei einer Dose Pfirsichen und einem Tässchen Kaffee gemütlich vom Warmen aus den Regen.

Unser erster Blaubeerpfannkuchen

Den Nachmittag verbringe ich mit dem Schreiben meiner Blog-Beiträge, den ersten Blaubeerpfannekuchen, Lesen, Spaghetti mit Tomaten-Makrele-Sauce und Lesen. Vor die Tür gehen wir nur, um zum Toilettengebäude zu kommen. Das Wetter wechselt alle 20 Minuten zwischen Sonnenschein, Niesel und Starkregen. Es war die richtige Entscheidung hier die heutige Etappe zu beenden.

Die heutige Etappe in Zahlen

Kilometer

Gesamt13
Auf Asphalt9
Auf Schotter0
Auf Wanderwegen4
Querfeldein0

Höhenmeter

Bergauf350
Bergab120

Geschätzte Gehzeit

4 Stunden

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