Tag 10: Friluvtsliv

Die Nacht über hat es ziemlich stark gewittert, helle Blitze mit langanhaltendem Donner begleitet von heftigem Regen. Doch Petra hat tief und fest geschlummert und davon nichts mitbekommen. Am nächsten Morgen war der Himmel verhangen, doch es war und blieb trocken.

Håheller am Morgen

Eigentlich wollten wir über eine Brücke auf die andere Seite des Sees. Doch als wir bei der Brücke ankamen, sahen wir, dass ein Teil der Konstruktion 1 bis 2 Meter unter Wasser lag, und der Rest sah auch nicht vertrauenserweckend aus. Gut, dass es die Möglichkeit gab, diese Stelle zu umgehen. Dies bedeutete aber 2 km mehr an Strecke und das über Asphalt.

Eine leichte Furt

Kurze Zeit nach dem wir wieder auf dem Wanderweg waren, fiel mir eine Antenne auf einem Hügel in unmittelbarer Umgebung auf. Ein Blick auf das Handy zeigte volle Empfangsstärke. Also haben wir hier direkt eine Pause eingelegt. Neben dem üblichen Essen und Trinken konnten wir so auch ein paar Telefonate führen, die Mails checken und die neuesten WhatsApps abrufen.

Irgendeiner der vielen Bäche
Eine weitere Pause

Heute hatten wir unsere ersten Schneefelder, die überquert werden mussten. Noch waren es wenige und relativ kleine.

Eines der ersten Schneefelder

Die Taumvatn Hütte war überraschend groß. Auch war sie schon belegt, was wohl daran lag, dass die nächste Straße nur 4 km entfernt ist. In der Hütte waren bereits ein norwegisches Pärchen und eine Familie bestehend aus Ole Aasvald, seiner Tochter und deren zwei Söhnen, die beide im Vorschulalter sind.

Kurz vor der Hütte

Ole hat bereits 2 Mal den NPL bewältigt: 2005 mit Skier (in der NPL Liste Platz 105) und dann noch mal mit dem Kajak, was aber nicht in der Liste aufgeführt ist.

Die Taumvatn Hüte um halb 11

Später lud er mich auf ein Glas Rotwein ein und wir kamen ins Gespräch. Und dabei ist es dann auch nicht bei einem Glas geblieben. Er erzählte mir vom seinem bewegten Leben: dem Segeltörn nach Amerika, seinem 6 monatigen Klettertrip in den USA, bei dem er im Joshua Tree National Park auch zusammen mit Stefan Glowacz (einem der besten deutschen Kletterer) geklettert ist, seiner Kajak/Kletter-Expedition in Grönland, seinen Jobs als Industriekletterer und Fremdenführer. Ein echtes Friluvtliv (wortwörtlich übersetzt Freiluftleben, ein richtiges deutsches Wort dafür gibt es irgendwie nicht). Und er ist stolz darauf, dass sowohl seine Kinder als auch seine Enkelkinder ebenfalls oft und gerne in der freien Natur unterwegs sind.

Dies war ein sehr unterhaltsamer und interessanter Abend, Bekanntschaften wie diese bereichern einen Urlaub mindestens so, wie die anderen Erfahrungen.

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