Tag 50: Grenzgang

Gestern Nacht gegen 22:00 Uhr hat der Bräutigam der heutigen Hochzeit, die in dem Hotel veranstaltet wird, bei uns angeklopft und uns eine riesen Portion frischer Garnelen, Brot und Majonaise angeboten. Er wusste das wir den NPL machen und Lebensmittel immer gebrauchen können. Brot und Majo haben wir gerne genommen, doch die Garnelen ungekühlt aufzubewahren und 8 Stunden im Rucksack zu transportieren wollten wir nun auch nicht.

Ungefähr von hier habe ich dich, Monika, heute angerufen
Leider gab es diese Plankenwege heute nur am Anfang und nur sehr selten

So hatten wir mit den wenigen Lebensmitteln, die wir vom Hotel bekommen hatten, ein einigermaßen passables Frühstück, was wir draußen vor unserem Zimmer bei strahlend blauem Himmel genossen haben. Und wir hatten noch Brot für morgen früh übrig.

Wieder mal eine Dammüberschreitung

Es ging zunächst durch eine typische Blockhaussiedlung den Berg hinauf. Hier kam mir zum wiederholten Male der Verdacht, dass jede norwegische Familie mindestens eine dieser Hütten haben muss. Und dieser Hüttenzwang scheint ungebrochen, denn überall haben wie neu angelegte Hüttenfelder gesehen, wo auf großen Werbetafeln Grundstücke zum Verkauf angepriesen wurden.

Zwischen uns steht ein Grenzstein. Petra ist in Schweden und ich in Norwegen

Am ehemaligen Bahnhof begann der eigentliche Wanderweg, der wieder durch eine herrliche Landschaft führte, wobei er für fast die Hälfte parallel und nahe der Grenze zu Schweden lag.

Solche Grenzsteine kennen wir bereits aus dem hohen Norden. Sie stehen entlang der gesamten Grenze immer in Sichtweite voneinander entfernt.
Weißes Rentier auf Schneefeld

Auf einem Schneefeld oberhalb des Weges haben wir eine riesige Rentierherde entdeckt, sie mindestens aus 100 Tieren bestand. Und später stand uns ein weißes Jungtier auf einem anderen Schneefeld im Wege. Bei der Tarnung hatten wir es erst recht spät entdeckt.

Blick nach Schweden

Heute war der Weg auf weiten Strecken wesentlich matschiger als es an anderen Tagen der Fall war. Ich befürchte, dass es sich auf den folgenden Etappen noch verschlechtern wird. Besonders die letzten 6 Kilometer bis zur Hütte waren anstrengend, da wir um Zickzack laufen mussten, um die großen und tiefen Pfützen zu umlaufen. Und selbst dann ist man bei jedem Schritt etwas eingesunken, was das Vorwärtskommen sehr mühselig machte.

Ein kleiner Regenbogen

Die heutige Hütte heisst Angeltjønnhytta, und sie liegt direkt an einem großen See, und wir hatten sie für uns alleine. Nach dem traditionellen Kaffee (leider ohne Fruchtcocktail, s. u.) haben wir uns noch lange auf der Terrasse gesonnt und den herrlichen Ausblick genossen.

Der See, an dem die Angeltjønnhytta liegt
Petra auf einer der letzten Sumpfwiesen vor unserem Tagesziel

Leider war der Proviantraum nur sehr dürftig bestückt, so dass unser Abendessen leider sehr spartanisch und nicht sehr schmackhaft ausfiel.

Die Angeltjønnhytta
Ein Hüttenbucheintrag von Deutschlands bekanntestem NPL Wanderer: Simon Michalowicz

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