Tag 49: Selbstversorger

Michael und Walter waren heute morgen etwas schneller als wir, so dass sie bereits aufbrachen, während wir noch gefrühstückt haben. Wir haben uns noch lang von ihnen verabschiedet, dann sind sie Richtung Ramsjøhytta losgezogen, während wir weiter nach Norden zur Teveltunet wollten. Dies ist eine Hotelanlage, so dass wir auf ein Dreigängemenü und reichhaltiges Frühstücksbüffet hofften.

Unser heutiger Wanderweg

Auch heute hatten wir wieder Glück, denn es war Regen vorhergesagt, aber der kam erst, als wir bereits in unserem Hotelzimmer waren. Statt Regen hatten wir fast die ganze Wanderung über Sonnenschein, wenn auch der Wind immer heftiger wurde.

Einfache Flussdurchquerung
So sah es heute oft aus

Der Hüttenwart mochte uns wohl, leider konnten wir uns nicht mit ihm verständigen, da er weder Englisch noch Deutsch konnte. Aber als wir loswanderten kam er mit und zeigte uns den Anfang des Wanderweges. Trotz seines Alters und einer frischen Herz-OP legte er ein Tempo, das wir kaum mithalten konnten.

Der Weg führte fast ausschließlich durch Wälder und Sumpfwiesen, was eine wohltuende Abwechslung zu den vielen felsigen Etappen darstellte, die bereits hinter uns lagen. Die sumpfigen Stellen ließen sich aber gut gehen, wenn man den Untergrund lesen konnte. Es fällt uns mit wachsender Erfahrung immer leichter, anhand der Vegetation und anderer Indikatoren schon vorab zu erkennen, woher man gehen kann, ohne gleich knietief im Schmodder einzusinken.

Mit etwas über 16 Kilometern war dies eine recht kurze Etappe, die uns aber ausgesprochen gut gefallen hat. Gegen 15:00 Uhr kamen wir am Ziel an.

Die Anlage wie auch die Umgebung war sehr schön, doch um so größer war die Enttäuschung, als wir erfuhren, dass wir zwar ein Zimmer haben können, aber weder Dinner noch Frühstück. Das Hotel hat sich nämlich auf Firmenfeiern, Hochzeiten und Ähnliches spezialisiert, und will die Küche für zwei hungrige Wanderer nicht extra öffnen.

Vor unserem Hotelzimmer. Hier haben wir auch gekocht und gegessen.

Aber man sagte uns, dass wir Hamburger, Würstchen oder Pizza im nahegelegenen Kletterpark bekommen kann. Nach wir Dusche haben wir den inzwischen eingesetzten Regenguss abgewartet und sind dort hin gegangen, nur um zu erfahren, dass deren Küche seit einigen Minuten geschlossen ist. Also haben wir uns zwei kleine Dosen Pringels und zwei Eis auf der Hand geholt, sind zum Hotel zurückgegangen und haben uns dort eine gefriergetrocknete Mahlzeit und einen Kaffee zubereitet. Gut, dass wir Selbstversorger sind.

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