Tag 48: Schneller als ein Weltmeister

Gestern Abend, als ich gerade im gemütlichen Wohnzimmer der Hütte saß, um die letzten Artikel einzustellen, gesellten sich zwei Männer zu uns an den Tisch und unterhielten sich auf Schwedisch. Als der eine hörte, dass wir beide aus Deutschland waren, sprach er uns mit einem schweizer Akzent an.

Abendstimmung an der Storerikvollen Hütte
Storerikvollen am Morgen und von oben

Wir kamen sofort ins Gespräch und da wir beim Abendessen nebeneinander saßen, ging es dort übergangslos weiter. Wie sich herausstellte, hieß der Schweizer Walter Steiner, wohnhaft nun in Falun (Schweden) und ist zweifacher Weltmeister im Skispringen, zweifacher Silbermedaillengewinner bei den Olympischen Spielen und Zweiter bei der Vierschanzentournee. Da er seine ersten Erfolge hatte, als ich 8 war, sagten mir weder Gesicht noch Name etwas, doch in seiner Heimat ist er immer noch sehr bekannt.

Blick Richtung Schweden, was hier nur 5 Kilometer entfernt ist
Kein Bahnübergang, sondern hier kreuzen sich Wanderweg und Winterloipe

Später am Kaminfeuer habe ich sowohl von seiner Lehre als Holzschnitzer, seiner Leidenschaft für Angeln und Pilzesammeln erfahren als auch von seinen weiteren , sportlichen Aktivitäten, wie Rennradfahren, Schlittschuhlaufen, Skilanglauf und vieles mehr. Es war ein sehr interessanter und lustiger Abend.

Walter Steiner

Heute Morgen stellte sich heraus, dass er und sein Freund Michael (ebenfalls schon im Rentenalter, trotzdem immer noch sportlich aktiver als ich und Petra zusammen) den gleichen Weg laufen wollen.

Das Wetter heute war sonnig, aber nicht zu heiß, und leicht windig. Also ideales Wanderwetter. Die Landschaft hier ist nun eine komplett andere, als in den vorherigen Wochen, eher hügelig als bergig, obwohl in der Ferne die schroffen und hohen Gipfel des Sylan-Massivs zu sehen waren. Der Weg führte zwar durch sumpfige Regionen, doch durch die geschickte Wegführung konnten wir die ganze Zeit gut Wandern.

So ging es zügig voran und wir und die beiden Männer überholten uns mehrmals gegenseitig, je nachdem, wer gerade Pause machte.

Die Küche und …
das Wohnzimmer der Bjørneggenhytta

Die Bjørneggen-Hütte erreichten Petra und ich gegen 17:00 Uhr und staunten nicht schlecht, als wir vom Hüttenwirt durch die Räumlichkeiten geführt wurden: alles war nigelnagelneu, supermodern und in hellen Tönen geschmackvoll eingerichtet, es gab Ceran-Kochfelder, Spülmaschinen, Dunstabzugshauben, Kühlschränke, Sauna, Dusche und WC. Im Vergleich zu den anderen Selbstbedienungshütten, die wir bisher kennengelernt hatten, war dies ein 10-Sterne-Super-Luxushotel.

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