Tag 46: Endlich sind wir Weitwanderer

Christine Thürmer nennt sich selbst die meistgewanderte Frau, was sie mit knapp 60000 Wanderkilometern auch sicherlich ist. Eigentlich könnte sie sich auch der meistgewanderte Mensch nennen. Sie hat zum Thema Weitwanderungen bereits In Dokumentationen, Interviews und Büchern einiges erzählt. Unter anderem fängt ihrer Meinung nach eine Weitwanderung erst ab 1000 Kilometern an. Und diese Grenze haben wir heute geknackt, womit wir also uns nun Weitwanderer nennen dürfen.

Von der Kjølihütte sind wir kurz vor 8 losgegangen. Der Wind von gestern war Geschichte, wir hatten herrlichstes Wanderwetter.

Bereits gestern konnten wir auf den höher gelegenen Schneefeldern große Rentierherden beobachten. Auch heute waren dort viele Rentiere zu sehen, aber auch relativ nahe bei uns waren einige von ihnen auszumachen. Dies, die Vegetation und die kilometerlangen Zäune boten einen Vorgeschmack auf Lappland.

Als sich unser Jubiläum näherte waren wir leider nicht in malerischer Landschaft unterwegs, sondern auf einer Asphaltstraße direkt bei der Einfahrt zu einem Campingplatz. Dort habe ich einen Radfahrer, der gerade eine kleine Pause eingelegt hat, angesprochen, ob er ein Foto von uns machen könnte. Er konnte, und war sehr nett, wir haben uns noch ein klein wenig mit ihm unterhalten, dann ging es 2 Kilometer weiter, wo eine Imbissbude sein sollte. Ich hatte schon Phantasien von Currywurst mit Pommes, um so größer war die Enttäuschung, dass der Grill erst ab 14 Uhr öffnete.

So haben wir uns gegenüber eine Waffel mit Marmelade und Sauerrahm und einem alkoholfreien Kaltgetränk auf der sonnenbeschienen Terrasse gegönnt, bevor wir die letzten 14 Kilometer in Angriff genommen haben.

Die Schotterstraße war leider bei Autofahrern sehr beliebt und sehr staubig, so dass das Wandern nicht sehr angenehm war. Als es dann die letzten Kilometer über Wanderwege ging, waren diese leider nicht sehr gut zu erkennen, sehr matschig ohnehin.

Der Moment, in dem wir den tausendsten Kilometer vervollständigen

Mit dem Ziel bereits vor Augen verloren sich die Markierungen, wir konnten auch keinen Pfad erkennen. Also sind wir wieder querfeldein bis zu einem Campingplatz gegangen. Nach fast 30 Kilometern musste das nun wirklich nicht sein. Kaputt und zerstochen von den ganzen Mücken, die im Sumpf auf uns lauerten, kamen wir am Campingplatz an.

Pause mit Waffeln
Auf dem Weh zur Nedalshytta

Die letzten 2 Kilometer noch, und wir waren 17:40 an der Hütte. Um 18:00 begann das Abendessen. In Windeseile haben wir uns angemeldet, alle notwendigen Klamotten im Rucksack zusammengesucht und noch schnell geduscht.

Nach dem Querfeldein

Pünktlich kamen wir im Speisesaal an, wo es leider weder Forelle, Lachs oder Rentier gab, sondern Rømmegrøt. Diese norwegische Spezialität ist eine Art Pudding und besteht aus Sauerrahm, Mehl, Fett und Zucker. Sie macht auf jeden Fall satt, gehört aber nicht unbedingt zu unseren Lieblingsspeisen.

Ein Rentier, das kurz vor der Hütte unseren Weg kreuzte

2 Kommentare

  1. Herzlichen Glückwunsch Ihr zwei zum Offiziellen Weitwanderer Titel !
    Da könnt Ihr wirklich Stolz drauf sein .
    Liebe grüße auch von Gitte .
    Bleibt gesund .

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