Vom Zeltplatz aus folgten wir am nächsten Morgen zunächst noch der Quad-Spur, die an einer Hütte endete. Dort begannen mehrere Pfade, von denen wir denjenigen nahmen, der grob in die gewünschte Richtung ging. Immer wieder gabelte sich diese Spur, bis sie letztendlich ganz verschwand. Ab da ging es querfeldein zum Pass, was aber aufgrund der niedrigen Büsche überhaupt kein Problem darstellte.
Schnell überwanden wir die Höhenmeter und näherten uns dem klar erkennbaren Ziel, das zwischen zwei Bergen lag.
Fast oben angekommen haben wir das weiße Rentier von gestern wiedergesehen, dieses Mal war es mit seiner Herde unterwegs.
Auf der anderen Seite umrundeten wir den Berg, um bei einem See am Abfluss die Talseite zu wechseln. Der Norweger von gestern meinte, dass man den Fluss auch einfach furten kann, doch ich wollte auf Nummer sicher gehen. Rückblickend hatte er recht und wir hätten sogar den größeren Fluss noch tiefer unten, ohne die Wanderschuhe durch die Furtschuhe ersetzen zu müssen, durchqueren und so die Etappe um einige Kilometer kürzen können. Aber hinterher ist man ja bekanntlich immer schlauer.
Also ging es zum besagten Abfluss des Sees. Dort angekommen sahen wir, dass der See durch einen kleinen Damm aufgestaut wurde, dessen Krone circa 40 Zentimeter breit war und von dem überlaufenden Wasser überspült wurde. Über diese Damm mussten wir auf die andere Seite, was sich spannender anhört, als es letztendlich war.
Der Rest der Strecke ging, bis auf die letzten 2 Kilometer, über eine Schotterstraße.
Diese hatte unten im Tal noch einen Parkplatz, der komplett voll war, da bei dem tollen Wetter viele auf den Kjøli gegangen sind, der einen phantastischen Ausblick auf die Berge Richtung Schweden bietet.
Aber auch die gleichnamige Hütte hat ein atemberaubendes Parnorama aufzuweisen.
Leider war die Hütte vollbesetzt, so dass wir unser Zelt nebenan aufgebaut haben. So konnten wir auch am nächsten Morgen losziehen, ohne die anderen zu stören. Denn Norweger scheinen wohl alle Langschläfer zu sein.