Tag 16: Satt

In der Nacht habe ich bemerkt, dass ich einen Anfängerfehler begangen habe: Meine Wanderschuhe standen in der Apsis am Kopfende. Als dann irgendwann der Wind von dieser Seite ins Zelt wehte, bin ich tatsächlich von dem Gestank aufgewacht, wusste aber nicht, woher er kam. Ich dachte zunächst an irgendein Wildtier.

Kurz nach dem Start, nur die Strommasten stören die Idylle

Auch an diesem Tag war blauer Himmel angesagt. Zunächst ging es für 7km 250 Meter hinauf zur Holmavatn Hytta. Dort war eine Norwegische Männergruppe noch beim Frühstück, wir kamen ins Gespräch und sie boten uns noch von ihrem heißen Wasser an, Kaffee zu machen. Also haben wir hier eine gemütliche und längere Pause eingelegt.

Wildwasser

Auch die restlichen Höhenmeter zum Pass hinauf waren schnell zurückgelegt, obwohl ein Großteil der Strecke über Schnee führte.

Auch dieser Stausee ist unendlich groß

Dann ging es auch schon wieder hinab und schon bald konnten wir unser Tagesziel Haukeliseter sehen, was aber noch über 10km vor und 500 Meter unter uns lag.

Eine der wenigen Brücken
Dort ging es hinunter

Auch die Hardanger Vidda lag direkt vor uns. Durch diesen Nasjonalpark, der halb so groß ist wie Thüringen, werden wir die nächsten Tage wandern.

Von hier aus sieht die Hardanger Vidda schneefrei aus

Mit dieser Aussicht haben direkt eine lange Pause gemacht. Da auch Handyempfang möglich war, habe ich noch schnell meiner Mutter nachträglich zum Geburtstag gratuliert und meinen Bruder kurz vor Antritt seiner Reise nach Norwegen sprechen können.

Pause mit Aussicht und Handyempfang

Christian fliegt heute nämlich nach Oslo, nimmt dort den Nachtzug nach Finse und startet dann seine Wanderung uns entgegen. So wollen wir uns in ca. 3 Tagen treffen, um dann fast 2 Wochen gemeinsam Richtung Norden zu wandern.

Der Abstieg war lang, aber unspektakulär. Irgendwie will man nur noch das Ziel erreichen, wenn man es schon sehen kann.

Haukeliseter ist eine große Fjellstue, also eine Art Hotel für Wanderer, da es aber an einer großen Straße liegt, ist es auch gleichzeitig eine Raststätte. Wir haben dort ein Zimmer in einer uralten Holzhütte genommen, Dusche und Klo waren im Keller des Nachbargebäudes.

So hatten wir die erste richtige Dusche seit 9 Tagen. Ein unbeschreibliches Erlebnis! Und dann gab es auch die erste richtige Mahlzeit, die nicht aus Fertigzeugs bestand und dazu gab es das erste Bier seit unserer Abreise. Wir waren quasi im Paradies. Müde und satt, ging es aufs Zimmer. Doch vor dem Schlafen wollte und habe ich auch alle vorbereiteten Artikel veröffentlicht, was vorher ohne Empfang nicht möglich war.

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