Etappe 5: Sturm

In der Nacht bin ich mehrmals aufgewacht und 2 Mal war es totenstill. Der Wind hatte nachgelassen und ich hatte schon Hoffnung, dass sich der Wetterbericht falsch lag. Doch dann setzte der Wind wieder ein, zerrte an der Hütte und heulte in jeder noch so kleine Fuge.

Morgens war es immer noch sehr stürmisch. Alle Gruppen waren sich unsicher, ob sie losgehen sollten. Aber wieder hatten wir Glück, denn der Wind blies in Marschrichtung, und dieser Umstand war ausschlaggebend für unsere Entscheidung, die heutige Etappe doch anzugehen. Und es war auch kaum weiter verwunderlich, dass uns keiner entgegenkam.

Das Thermometer zeigte heute beim Losgehen milde 6 Grad minus an.

Kurz vor der Schutzhütte

7 km nach Aufbruch haben wir recht schnell eine Schutzhütte erreicht und haben dort unsere erste Pause eingelegt. Auch die restliche Wegstrecke war schnell abgespult, denn die Sicht war gut und die Wegfindung einfach. Wir konnten sogar endlich mal wieder die Berge sehen.

Unsere Pausenstation

Unser Ziel war heute die Singi-Hütte, die an der Kreuzung dreier Täler liegt und deswegen meistens recht stürmische Bedingungen aufweist.

Hinter der Schneewehe rechts verbirgt sich das Fenster zu unserem Zimmer

Uns wurde ein Zimmer in der Hüttenwarthütte zugewiesen. Im Vorraum ging es links zum Wart, rechts zu uns. So kam es, dass Neuankömmlinge oft in unserem Zimmer standen, da sie sich in der Tür geirrt haben.

Da der Holzvorrat in unserem Zimmer zu klein war, um damit bis zu unserem Abmarsch heizen zu können, sind Corinne und ich zum Holzschuppen gegangen. Dort lagen 1m lange gestapelte Stämme. Diese mussten zuerst auf dem Sägebock in 3-4 Stücke gesägt und anschließend mit dem Beil halbiert oder geviertel werden, je nach Durchmesser. Das hört sich anstrengender an, als es ist. Und schon bald waren zwei Bananenkisten mit Feuerholz gefüllt.

Nicht allen warm der Ofen warm genug

Zum Essen gab es heute Chili con carne, wobei nicht Fleisch sondern ein Fleischersatz genommen wurde. Die Beilage war Reis. Wie immer war das Essen köstlich und reichlich.

Anschließend haben Corinne, Ines und ich Uno gespielt, Petra wollte lieber lesen.

Ab und zu ließ der Wind für einige Zeit nach. Schlagartig wurde auch die Aussicht besser.

Sonnenuntergang

Ab 8 Uhr hatten wir blauen Himmel und die Hoffnung kam auf, endlich Polarlichter sehen zu können.

Als es schon längst dunkel war, kam noch eine schwedische Familie, die in einem roten Zelt neben den Hütten geschlafen hat.

Camping der etwas anderen Art

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