Etappe 4: Passüberschreitung

Es hat die ganze Nacht durch geschneit und auch morgens hielt der Schneefall an. Aber auf dem Weg zum Plumpsklo war es zunächst noch windstill.

Unsere Ausrüstung ist von einer dünnen Schneeschicht bedeckt

Ich habe mich noch ein wenig mit dem Münchener unterhalten. Er ist Opfer des Streiks geworden, da sein Flug ursprünglich für den Sonntag geplant war und in München an diesem Tag schon der Streik an den Flughäfen beginnen sollte. Aber er konnte noch spontan einen Flug am Samstag ergattern, hat aber dann hektisch packen müssen und ein paar Sachen dabei vergessen.

Als wir uns für den Abmarsch fertig gemacht haben, wurde der Wind immer heftiger. Aber er kam tatsächlich von hinten, so dass es uns nicht all zu sehr störte.

Von links nach rechts: Indes, Petra, die Hüttenwirtin, Corinne. Im Hintergrund sind die Waliser zu sehen.

Es waren nur wenige Höhenmeter und ca. 4km bis zum Pass. Dieses Teilstück haben wir in ungefähr einer Stunde zurückgelegt. Obwohl die Waliser direkt nach dem Start hinter uns waren, konnten wir sie, als wir an der Schutzhütte knapp unterhalb des Passes waren, nicht sehen. Wir dachten bereits, dass sie zur Nallo-Hütte abgebogen sind.

Selbst bei der Schutzhütte gab es einen Schuppen für Brennholz und ein Plumpsklo. Die Schweden haben es echt drauf.

Pause in der Schutzhütte

Gerade als wir wieder aufbrechen wollten, kamen die 18 Waliser an und sie waren froh, dass wir die Hütte räumten.

Hinter dem Pass ging es zum ersten Mal auf unserer Tour recht steil bergab, was mit Schneeschuhen und Pulka eine große Herausforderung sein kann. Doch hier hatten wir keine Probleme und auch Ines kam mit dieser Stelle gut zurecht, sie konnte endlich ein größeres Stück bergab fahren.

Petra im Schneetreiben

Kurz darauf kam uns eine mindesten 10 köpfige französische Gruppe entgegen und wie immer sahen es die Franzosen nicht ein, die landestypische Begrüßung zu verwenden, sie blieben stur bei ihrem bon jour. Das haben wir inzwischen in Nepal, Peru und vielen anderen Orten auf der Welt so erlebt. Keine andere Nation verhält sich so. Ist schon irgendwie seltsam und bemerkenswert.

Bei solch einem Wetter kann man schon nachvollziehen, warum die Markierung derart dicht aufeinander folgen.

Das Licht war heute sehr diffus, oft konnten wir kaum die Bodenunebenheiten erkennen, was manchmal richtig unangenehm sein kann.

Im Gegensatz zur zweiten Etappe, bei der das Ziel bereits 2 Stunden vor Ankunft zu sehen war, haben wir heute erst einen halben Kilometer vorher die Hütte ausmachen können. Bei dem rückwärtigen Wind und der kurzen Distanz konnten wir einen schönen Endspurt hinlegen.

Hier gab es einen gut sortierter Laden, so dass wir uns wieder ein Bier gönnen konnten. Auch die Hütte war gemütlich, da sie etwas kleiner war und aus zwei Zimmern für 6 bzw. 10 Personen bestand.

Nach dem obligatorischen Nachmittagskaffee und einer etwas später zubereiteten Suppe, haben wir zum Abend von Corinne ein äußerst leckeres Couscous aufgetischt bekommen. So lässt es sich gut leben.

Der Wind nahm im Laufe des Nachmittags immer weiter zu und wir sind mit dem Heulen des Windes eingeschlafen

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