Tag 48: Sumpf und Blaubeeren

Um 04:30 Uhr wache ich auf und höre heftigen Regen, der auf das Hüttendach pladdert. „Na toll“ denke ich, drehe mich auf die Seite und schlafe weiter. Auch als wir um sechs Uhr aufstehen regnet es immer noch, aber nicht ganz so feste. Es besteht also noch Hoffnung, auf eine trockene Etappe.

Doch wir starten in voller Regemontur, denn um 07:30 Uhr hat es immer noch nicht aufgehört. Eigentlich wollen wir den Wanderweg im Tal nehmen, doch der Bauer nebenan hat den Wanderweg als Kuhgehege umfunktioniert, darum kehren wir wieder um und gehen die vier Kilometer über die Asphaltstraße. Das geht schneller und mit wesentlich weniger Autoverkehr, als wir gedacht haben.

Durch den Regen der letzten Stunden ist der Wanderweg zum Bach, die Sümpfe sumpfiger und die Bäche breiter, tiefer und schneller geworden. Das Vorwärtskommen ist heute wesentlich mühsamer als sonst.

Trotzdem gefällt uns diese Etappe, bei der wir ab und zu wenigstens auch mit schönen Aussichten belohnt werden, wenn die Wolken sich etwas verziehen. Zeitweise kommt die Sonne fast hervor und es wird direkt wärmer. Kaum haben wir jedoch die Regenjacken ausgezogen, fängt der Regen wieder an.

Insgesamt ist es aber wesentlich besser als gestern, die Pausen fallen auch angenehmer aus.

Aufgrund zahlreicher Bachquerungen haben wir klätschnasse Socken, doch die Füße sind dennoch nicht kalt, es ist nur etwas unangenehm, aber mit der Zeit gewöhnen wir uns dran.

Seit Tagen schon sehen wir sehr häufig Elchköttel auf unseren Wegen. Einige Haufen sehen sogar sehr frisch aus, doch von den Tieren selbst haben wir noch keines beobachten können. Auch Rentiere gab es bisher nicht zu sehen. Immerhin konnten wir aber blaue Blaubeeren sehen, die aber noch nicht ganz pfückreif sind. Sie sind noch etwas zu sauer und brauchen noch ein paar Tage.

Ungefähr am höchsten Punkt der heutigen Etappe können wir zum ersten Mal den Femund-See in der Ferne sehen. Auf diesem ca. 60 Kilometer langen See haben Petra und ich vor Urzeiten unsere erste Kanutour gemacht. Damals sind wir in Schlangenlinien dem Ufer entlang gepaddelt, da ich das Lenken noch nicht so ganz draufhatte. Dieses Jahr geht es nicht mit dem Kanu über den See, sondern mit dem Fährschiff Fæmund II, das uns morgen auf die andere Seite bringen wird.

Unser Wanderweg endet an einer Asphaltstraße, der wir für zwei Kilometer folgen, bevor wir dann die letzten sechs Kilometer auf einer Schotterpiste fast schnurgerade bis zum Campingplatz Jonasvollen folgen. Selbstverständlich fängt es kurz vor dem Etappenende noch mal so richtig an zu kübeln.

Auf dem Camping buchen wir uns eine Hütte, um die Schuhe und die Klamotten trocknen zu können. Leider bietet der Kiosk hier nur Cola und Chips an. Wir kaufen beides, hätten aber gerne auch was Leckeres zum Abendessen erstanden. So gibt es halt Gefriergetrocknetes, dann ist der Rucksack morgen wieder etwas leichter.

Die heutige Etappe in Zahlen

Kilometer

Gesamt28
Auf Asphalt6
Auf Schotter6
Auf Wanderwegen16
Querfeldein0

Höhenmeter

Bergauf570
Bergab630

Geschätzte Gehzeit

7 Stunden 30 Minuten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Cookie Consent mit Real Cookie Banner