Noch innerhalb von Alvdal ist unser Wanderweg ausgeschildert. Wir folgen zunächst wieder einer Schotterpiste und später einem Wanderweg bis hinauf zur Allmannstua. Diese Hütte ist aber leider nur im Winter geöffnet. Im Sommer lohnt es sich wohl nicht. Doch in der Skisaison scheinen hier sehr viele Gäste einzukehren, denn sowohl der Gastraum als auch die Holzterrasse sind sehr groß.

So haben wir die ganze Terrasse für uns, genießen das Gefühl, die ersten 400 Höhenmeter geschafft zu haben, die Sonne und die schöne Aussicht.

Anschließend besteigen wir so nebenbei unseren ersten und wohl einzigen Gipfel auf dieser Tour. Das müssen wir natürlich mit einem Foto direkt festhalten.

Auf der anderen Seite des Gipfels geht es dann umgekehrt erst über einen Wanderweg, dann über eine Schotterstraße in das Tylldalen. Nach einem kurzem Stück über Asphalt erreichen wir den Matkroken Tylldalen, einem kleinen Supermarkt mitten im Nichts.
Wir kaufen alles für einen kleinen Mittagssnack ein und setzen uns anschließend in die Sitzecke neben dem Eingang, um unsere Einkäufe zu verspeisen.
Hierbei werden wir von der netten Angestellten angesprochen. Zunächst auf Norwegisch, doch dann geht es überraschend auf Deutsch weiter, denn sie ist von Deutschland vor vier Jahren hierhin gezogen. Wir erfahren, dass beim norwegischen Schulsystem die Schüler erst ab der achten Klasse Noten bekommen. Außerdem, dass man hier in der Gegend ein schönes, komplettes Wohnhaus für unter 100000 Euro bekommt. Und dass in der letzten Woche hier eine junge deutsche NPL-Wanderin ebenfalls einen Stop eingelegt hat, sowie einige weitere NPL-Wanderer und -Radfahrer. Leider können wir uns nicht länger und ausführlicher mit ihr unterhalten, da immer wieder Kunden kommen, die bedient werden müssen.
Nach dieser Pause geht es recht steil über den Tylldalen Fiskeveien (Fischweg), der entsprechend mit hölzernen Fischen gekennzeichnet ist, die letzten 400 Höhenmeter des Tages im Wald hinauf. Während wir aufsteigen donnert es weit entfernt, aber der Regen kommt auch bei uns hinunter. Dies ist für uns eher eine Abkühlung als ein Ärgernis. Die Regenjacken bleiben im Rucksack. Nach einer halben Stunde hört der Regen leider auf und die Sonne kommt wieder hervor.
Oben angekommen haben wir eigentlich vor, noch weitere neun Kilometer bis zu einem See zu wandern. Dort gibt es eine Zeltmöglichkeit, einen Tisch mit Bänken und eine kleine Holzhütte.
Doch auf halben Weg stoßen wir auf eine kleine, gemütliche Hütte am Wegesrand, die über inatur.no gebucht werden kann. Auf dieser Webseite kann jeder seine Hütte eintragen, wenn er diese vermieten möchte. Auf einer Karte kann man dann nach passenden Hütten suchen, seine Wunschhütte buchen und bezahlen. Anschließend bekommt man in vielen Fällen einen Code zugeschickt, mit dem eine kleine Box geöffnet werden kann, in der sich der Hüttenschlüssel befindet.

Dummerweise haben wir hier keinen Empfang. Wir gehen deshalb ein paar hundert Meter die Straße zurück, ohne Erfolg. Also stellen wir uns wieder auf Zelten ein und folgen unserer Route. Ab und zu schauen wir aufs Handy, doch erst einen Kilometer hinter der Hütte haben wir Netz.
Leider braut sich hinter uns wieder ein Gewitter zusammen, dieses Mal ist es aber deutlich näher. Wir buchen unsere Hütte, checken unsere Mails, aber der Code wird nicht zugestellt. Also rufe ich die Besitzerin an. Sie überprüft auf ihrem Computer alles und schon wenige Minuten haben wir den Code.
Gerade zur rechten Zeit, denn nun donnert es recht nahe bei uns und es fängt an zu Schütten. Innerhalb weniger Minuten sind wir pladdernass, obwohl wir in Rekordzeit den Weg zur Rivdalen-Hütte zurücklegen.
Die Hütte kostet nur ca. 50 Euro und ist so teurer als die Übernachtungsgebühr für zwei Personen in einer DNT-Hütte. Zelten ist natürlich wesentlich billiger, dafür haben wir es hier richtig gemütlich. Die Hütte ist frisch renoviert und schön eingerichtet. Im Gegensatz zum Zelt haben wir es mückenfrei und können schön am Tisch sitzen. Wir geniessen dieses Hüttenfeeling und schauen den Regenschauern durch das Fenster zu, während im Hintergrund unser Holzofen bollert.
Die heutige Etappe in Zahlen
Kilometer
Gesamt | 24 |
Auf Asphalt | 2 |
Auf Schotter | 14 |
Auf Wanderwegen | 8 |
Querfeldein | 0 |
Höhenmeter
Bergauf | 920 |
Bergab | 680 |
Geschätzte Gehzeit
7 Stunden