Obwohl wir die norwegischen Hütten mit ihrer Gemütlichkeit, dem tollen Essen, der Dusche, dem Trockenraum und den vielen anderen Annehmlichkeiten lieben, schreckt uns Romdvassbu ab. Hier ist echt der Teufel los. Bedingt durch die Nähe zu einer Straße incl. großem Parkplatz und den hohen, leicht zu erklimmenden Bergen, kommen hunderte von Menschen hier jeden Tag hin. Viele auch mit dem Rad, da ja eine Schotterpiste bis zur Hütte führt.

Nicht wenige kombinieren Radfahren und Wandern auch. Sie fahren bis zum Einstieg in den Bergpfad mit dem Rad, besteigen den Berg, und fahren mit dem Rad wieder zurück. Oder sie wandern zur Hütte und fahren mit einem Leihrad ins Tal.

Das Frühstück verläuft noch chaotischer ab, als das Abendessen. Wir sind froh, als wir dem ganzen Rummel entfliehen können.

Um von der Rondvassbu zur Bjørnhollia-Hütte zu kommen, müssen wir nur einem Tal für zwölf Kilometer folgen. Das ist mit wenigen Höhenmeter verbunden und geht schnell und problemlos. Auf beiden Talseiten ragen hohe Berge gen Himmel. Sie gleichen riesigen Schutthalden, denn sie scheinen nur aus aufgeschütteten Steinen zu bestehen.

Während der Wanderung beschließen wir, auf den Abstecher zum Femund-See und der anschließenden Durchquerung des Sylan-Massivs zu verzichten, denn dadurch können wir ca. fünf Tage „gewinnen“. Schade eigentlich, denn dort waren wir noch nie, aber wir können das ja später noch nachholen.


Bei Bjønhollia machen wir ein ausgedehnte Rast, bevor wir dann komplett ins Tal absteigen. Hier erreichen wir sechs Minuten vor Ladenschluss noch einen Kiosk an einem Rastplatz, wo wir uns mit zwei Flaschen eiskalten Apfelsaft und zwei Eis versorgen können. Das Eis und eine der beiden Flaschen werden direkt am Rastplatz verdrückt.

Dann gehen wir wenige hundert Meter wieder den Weg zurück, da ich mitten im Wald, unmittelbar neben einem Bach, einen schönen Zeltplatz gesehen hatte.

Schon beim Zeltaufbau werden wir von Mücken pausenlos attackiert. So ziehen wir direkt nach dem erfrischenden Bad im Bach die langen Hosen an und setzen uns vors Zelt, das ich so aufgebaut habe, dass nur eine Dachhälfte genutzt wird. So bekommen wir mehr Luft und Licht.

Die Mücken zwingen uns, unser Abendessen im Zelt zu uns zu nehmen. Etwas später fängt es leicht zu regnen an, also muss ich das Zelt noch schnell umbauen.

Die heutige Etappe in Zahlen
Kilometer
Gesamt | 20 |
Auf Asphalt | 0 |
Auf Schotter | 0 |
Auf Wanderwegen | 20 |
Querfeldein | 0 |
Höhenmeter
Bergauf | 270 |
Bergab | 730 |
Geschätzte Gehzeit
6 Stunden 30 Minuten