Für den WiFi-Zugang an unserem Campingplatz musste ich einen Euro bezahlen, doch der Empfang war, obwohl ich mich in der Nähe der Rezeption aufgehalten habe, so schlecht, dass ich die Bilder nicht auf unsere Webseite hochladen konnte. Den Artikel habe ich dann offline und entspannt im Sonnenschein an einem Tischchen der geschlossenen Bar geschrieben.
Dann ging es mit dem Wohnmobil nach Pont Aven, einem kleinen, malerischen Örtchen, in dem der französische Künstler Paul Gaugain lange wirkte und den Impressionismus in Richtung Expressionismus weiterentwickelte. Dieser Bezug zur Malerei hat sich bis heute gehalten und man erkennt ihn an den zahlreichen Galerien, in denen die meisten Gemälde ausstellen, die in knallbunten Farben das Leben an der bretonischen Küste darstellen.
Zwischen den alten Gebäuden fließt, eingefasst von blumenbewachsenen Mauern, die Aven Richtung Atlantik, und zahlreiche kleine Brücken bieten idyllische Ausblicke.
In diesem Ambiente spielt auch der Dupin-Roman Bretonische Verhältnisse. Der Autor hat zwar den Namen des Lokals, in dem der Besitzer tot aufgefunden wird, geändert, aber die Beschreibung passt wohl eindeutig auf Les Ajoncs d’Or.
Anschließend ging es zu einem Campingplatz in der Nähe von Concarneau, doch leider war dieser komplett belegt, so dass wir einen Ort weiter fahren mussten, was aber einen abendlichen Besuch dieser Stadt aufgrund der nun doch recht großen Entfernung, ausschloss.
So kamen wir aber in den Genuss, noch einen Kilometer unseres GR34 entlangzugehen, denn der Weg zum nächst gelegenen Restaurant führte über ihn.
Das Restaurant lag etwas erhöht direkt hinter dem Strand und auf der sonnenbeschirmten Terrasse hatten die Gäste einen wundervollen Blick auf die trägen Wellen des Atlantiks und die langsam untergehende Sonne.
Wir vier haben uns zum Abschluss des Urlaubs ein Dreigängemenü gegönnt, bei dem es uns nun auch endlich möglich war, Austern zu probieren. Im ersten Moment hat jeder etwas gezögert, doch dann mutig die Muschel aus ihrer Schale geschlürft, gekaut und hinuntergeschluckt. Es war nicht ekelig, doch für uns alle auch nicht das kulinarische Erlebnis.
Andrea und ich hatten neben den Crevetten, die wir mittlerweile professionell zerlegen konnten, auch noch einige Langusten. Da war schon mehr handwerkliches Geschick gefragt, um an die essbaren Bestandteile zu kommen. Wir haben uns auf den Hinterkörper des Tiers beschränkt und wussten nicht so recht, wofür die mitgereichten, langstieligen Werkzeuge eingesetzt werden können, um an das Fleisch in den Scheeren zu kommen.
Als die Sonne knapp über dem Horizont stand, wurde es merklich kühler und wir sind gut gelaunt über den Küstenwanderweg wieder zurück zu unserem Stellplatz gegangen. Immer noch badeten einige hartgesottene bretonische Jugendliche im Meer. Andere trafen sich in größeren Gruppen und alberten herum.
Auf dem Weg haben wir noch einen Fotografen beobachten können, der eine Braut umgeben von traditionell gekleideten Frauen ablichtete. Als wir am Campingplatz ankamen, hing die Sonne orangerot knapp über dem Meer. Ein schöner Abschluss für einen schönen Urlaub in der Bretagne.