Gestern waren in Kathmandu nur einige Holi-Feiernde Menschen zu sehen. Heute aber waren es hunderte, die in kleinen und großen Gruppen ausgelassen auf oder an der Strasse dieses exotische Fest begingen. Auch wurden vorbeifahrende Autos incl. deren Insassen von der Farb- und Wasserwerferei nicht verschont.
Die Nacht war lang, da wir oft jet-lag-bedingt aufgewacht sind. 7 Uhr war sie dann endgültig vorbei und wir sind vor acht bereits zum Frühstück hinuntergegangen. Zu unserer überraschung waren wir nicht die errsten. Im Gegenteil, die Terrasse war bevölkert mit frühstückenden Chinesen. Das Essen war erstaunlich gut.
Anschließend haben wir noch beim Bäcker ein paar Kleinigkeiten für die Fahrt gekauft und einige Euros umgetauscht. Nach dem Checkout saßen wir ab 9:15 vor dem Hotel, um auf unser Taxi zu warten. 10 Minuten später hatte uns unser Taxifahrer gefunden und wir fuhren los.
Der Fahrer war ein junger, kleiner und natürlich schwarzhaariger Mann. Er hatte den Sitz komplett nach vorne geschoben, sonst hätte er nicht über das Lenkrad schauen können. Er fuhr sehr umsichtig – für einen Nepali. Was mich nur stutzig machte, war eine Geste, die er vor jeder Brücke und nach jeder brenzligen Situation machte: eine schnelle Bewegung der Hand von den Augen zur Brust, was ungefähr zwei oder drei Mal wiederholt wurde. Ich nehme an, dass es sich um eine religiöse Geste handelt, ähnlich unserem Bekreuzigen.
Fast die ganze Zeit über war das Radio an und wir kamen so 4 Stunden in den Genuß indischer oder nepalesischer Musik. Viele Lieder waren endlos und so, wie man sie sich vorstellen würde. Aber einige waren eine interessante Mischung aus Heavy Metal und Volksmusik.
Die Straße war größtenteils in einem recht guten Zustand. Nur gab es ab und zu Abschnitte, die wirklich unter aller Sau waren. Und die letzten 30 km von Dumre nach Besisahar war die Staße recht schmal, so daß einige heikle Bremsmanöver nötig waren.
Besisahr selbst ist ein kleiner, eher häßlicher Ort. Das Hotel ist halbwegs in Ordnung, wir haben sogar eine Dusche auf dem Zimmer und WLAN!
Als wir ankamen saß eine bulemiekranke Amerikanerin bereits im Hotel. Sie hat die Annapurnarunde bereits vor etlichen Jahren gemacht. Außerdem war sie schon öfters in Nepal, sowohl im Khumbu als auch in weniger bekannten Regionen. Diese Jahr hat sie nicht so viel Zeit und will deswegen nur bis Jomsom laufen, mit einem kleinen Abstecher in ein Seitental.
Es ist drückend warm. Hoffentlich ist es auf der Wanderung nicht so heiß.
Das Abendessen war sehr gut und es gab riesige Portionen. Als Hintergrundmusik hatte der Besitzer auf youtube eine Endlosversion von Om Mani Padme Hum angestellt.
Die Nacht war furchtbar warm, laut und lang. Oft sind wir von dem Bellen der Dorfhunde geweckt worden. Oder von den laut vorbeifahrenden Fahrzeugen. Oder von der Toilette nebenan. Oder von einem sehr laut eingestellten Fernseher.