Das Ende der Welt

Die Gegend, durch die wir die letzten Tage wandern, heißt Finistère, was sich aus dem lateinischen finis terrae ableitet und Das Ende der Welt bedeutet. Manchmal, wenn wir an einem Ende einer Landzunge standen und vor uns nur das das endlose Meer zu sehen war, konnten wir die Namensgebung nachvollziehen.

Auf der Suche nach einer Bäckerei sind wir in Camaret sur mèr unerwartet auf einen Supermarkt gestossen, der fünf Minuten nach unserem Eintreffen öffnete. Wie bei uns standen die Rentner als erste vor der Tür.

Nach dem Frühstück sind wir zum Hinkelsteinfeld gegangen, danach folgten wir wieder unserem GR34. Heute wurde eine schöne Bucht von der nächsten übertroffen. Oft hatten wir auch wundervolle Sandstrände, so dass ein wenig Karibikfeeling aufkam. In vielen Buchten war übrigens Baden verboten, da es gefährliche Strömungen gab.

Obwohl die Strecke nur ca. halb so lang  wie gestern, war sie ziemlich anstrengend, da es ständig zu den Buchten hinunter und anschließend hinauf ging. 

Als wir gerade in einem der zahlreichen Bergababschnitte waren, sahen wir auf der Gegenseite eine junge Französin bergauf gehen, als sie auf ein Mal lauf schreiend wieder hinunterlief. Ich dachte schon, dort liegt ein Schwerverletzter oder gar toter Mensch oder ein unansehnliches, zerrupftes Tier. Als wir sie erreichten und ich ca va? (Geht es?) fragte, antwortete sie, ja, es sei nur eine Schlange über den Weg gekrochen. Sie schloß sich uns an, um diese gefährliche Stelle unbeschadet passieren zu können. Wir erfuhren, dass dies ihre erste Wanderung von Ort zu Ort sei, und dass diese 3 Tage dauerte. Obwohl sie recht jung war, sprach sie kaum englisch und erfüllte somit vollkommen das Klischee. Später verloren wir sie dann aus den Augen und sind alleine weitergewandert.

Insgesamt haben wir ca. drei Kilometer auf den Stränden zurückgelegt, auf einem haben wir sogar eine länger Pause gemacht, bis uns der Sand, der vom Wind ständig zu uns hingetrieben wurde, zu sehr störte.

Vom letzten Strandabschnitt sind wir direkt zum hervorragenden Campingplatz aufgestiegen. Als wir unser Zelt aufgebaut hatten und uns davor ausgeruht haben, boten wir wohl einen sehr bemitleidenswerten Anblick, Denn die Nachbarn boten uns Melonenstücke an, die wir dankend annahmen. 

Der Campingplatz scheint bei Surfern sehr beliebt zu sein. Besonders bei deutschen Surfern mit Kindern. Sowohl deutsche als auch Kinder hatten wir bisher kaum gesehen. Meistens sind hier französische Rentner anzutreffen, die meisten von ihnen im Wohnmobil und mit Hund. Viele Plätze bieten für diese Kombination sogar Sonderpreise an.

Da es kein Restaurant in der Nähe gibt, haben wir wieder lecker gegrillt. Anschließend gab es eine Partie Boule. Petra und ich führen nun 3:1.

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