Chitwan, erster Tag

Wir wurden um 6:30 geweckt, dann gab es Frühstück und anschließend wurden wir zur Elefantensafari gefahren. An der Elefantenstation standen bereits die Jeeps vieler anderen Hotels, dementsprechend groß war auch das Menschenaufkommen hier. Holztreppen führten auf eine ca. 3m hohe Plattform, an die die Elefanten rückwärts herangeführt wurden. Auf ihrem Rücken war ein Holzgestell, in das vier Menschen passten. Man musste mit einem Fuß auf den Rücken des Elefanten und sich dann in das Gestell hiefen. Um nicht herauszurutschen, mussten sich die Beine links und rechts von den Eckpfosten befinden.

Kaum waren alle eingestiegen, da ging es schon mit einem mächtigen Geschaukel los. Der Elefant wurde von seinem Driver geführt und schritt sehr vorsichtig und langsam den Weg hinunter zum Fluß, der alsbald durchquert wurde. Der Fluß war elefantenknietief, doch wir dort oben in unserem unbequemen Sattel haben davon kaum etwas mitbekommen.

Ruhig schaukelten wir durch den Dschungel, doch plötzlich kam Hektik auf, die Driver riefen sich was auf nepalesisch zu und dann sahen wir auch den Grund, denn es lag ein Nashorn im Gebüsch, das völlig unbeeindruckt von den 5 Elefanten drumherum und den 20 wie wild fotografierenden Menschen dort eine Siesta abhielt. Irgendwann wurde es ihm dann doch zu bunt und schleppte sich 10m weiter. Unser Elefantenführer lenkte sein Tier so, dass wir recht nahe herankamen. Außerdem drehte er ihn nach einiger Zeit, damit auch alle was sehen konnten.

Nach einigen Minuten ging es weiter. Kurz darauf haben wir einen großen Hirschen gesehen, der sich auch nicht von dem grauen Tier aufschrecken ließ. Er hielt sich wohl für unsichtbar, denn seine Tarnung war schon recht gut. Desweiteren konnten wir noch ein paar Affen und Wildhühner beobachten.

Am Nachmittag gab es eine Jeep-Safari durch den Nationalpark. Die Jeeps standen auf der anderen Seite des Flusses, der in unmittelbarer Nähe unseres Hotels träge daherfloß. Es gab keine Brücke auf die andere Seite, sondern es wurden alle Touristen mit einem Einbaum hinübergebracht. Ich fand es erstaunlich wie groß die Tragfähigkeit und die Stabilität dieser einfachen Gefährte war.

Unser Jeep hatte für 12 Leute Platz, wir waren aber 13 Touristen, der Überzählige bekam einen Notsitz direkt neben mir. Dieser junge Koreaner ging uns ziemlich auf die Nerven, da er die ganze Fahrt über nur laut Gegähnt hat und ständig versuchte, bei dieser holperigen Fahrt zu schlafen. Da fragt man sich, warum er überhaupt mitfahren wollte.

Die ersten ein bis zwei Stunden haben wir nur einen großen Vogel weit entfernt auf einem Baum sitzen sehen können. Doch zum Schluß war unsere Erfolgsstatistik doch nicht so schlecht:

  • ca. 5 Eisvögel (Kingfisher)
  • ca. 20 Pfauen (Peacocks)
  • ca. 10 Rehe (Deers)
  • unzählbar viele Affen
  • 1 Leguan
  • 1 Wildschwein
  • 1 Krokodil
  • 3 Nashörner (eines war gut sichtbar eine einem schlammigen Tümpel, die anderen hätten auch weit entfernte, graue Steine sein können)

Fast hätten wir noch einen Tiger gesehen. Als wir anhielten, um eine Gruppe von Affen zu beobachten, fingen einige von ihnen an, einen seltsamen Schrei ausszustoßen. Die Führer meinten, dass dies der Warnschrei der Affen wäre, wenn sich ein gefährliches Raubtier in der Nähe befindet. Wir warteten mucksmäuschenstill mehrere Minuten, die Warnschreie wiederholten sich des öfteren und man hörte manchmal auch ein Geknacke im Unterholz. Das war aber auch schon alles.

Außerdem haben wir noch eine Gavian-Farm besichtigt. Gaviane sind eine Unterart der Krokodile und in der Farm waren sie in verschiedenen Größen zu sehen. Von recht jungen Tieren, die auch nach einigen Jahren kaum größer werden, als einen halben Meter, bis zu den Alttieren, die bestimmt über zwei Meter Länge erreicht haben und so doch recht furchterregend aussehen.

Die Fahrt hat über fünf Stunden gedauert. Unser Fahrer war sehr motiviert und hat viele Umwege eingebaut, wohl um an seinen privaten Stellen nach Großwild Ausschau zu halten. Es war schon erstaunlich, dass er mehr Wild entdeckt hat, als der eigentliche Führer, der oben auf der Ladefläche stand und ja auch nicht fahren musste. Selbst den kleinen Leguan hat der Fahrer bemerkt, worauf er ersichtlich stolz war.

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