Belgischer Kreisel

Fast hatten wir es heute morgen geschafft, ohne Bezahlung des Platzes zu übernachten. Gestern hatte Jürgen extra in der Mairie (dem Rathaus) nachgesehen, ob wir dort bezahlen könnem, doch das war bereits geschlossen. Heute Morgen kamen dann zwei ältere Herrschaften, die mit einer alten Quality Street Dose und einem Block mit kariertem Papier bewaffnet, die besetzten Plätze abgeklappert sind, handgeschriebene Quittungen verteilt und das Geld einkassiert haben. Ich hatte die beiden nicht bemerkt, aber als Petra und ich Richtung Ausgang wanderten kamen sie eilig hinter uns hergelaufen und wir mussten unseren Obolus bezahlen.

Heute standen 25 Kilometer auf dem Programm, von denen bestimmt 20 durch Wald führten, so dass wir statt Meer, Strand und Schiffe nur Bäume, Sträucher und Gestrüpp  gesehen haben, zwischen denen ab und zu das Meeresblau zu erkennen war. Auf Dauer fehlte uns etwas Abwechslung, da fanden wir den Abschnitt an der Rosa Granitküste doch wesentlich besser.

So zog sich diese Etappe etwas, und hinzu kam diese Hitze, die mir beim Wandern überhaupt nicht gefällt. Da mag ich die skandinavische Kühle schon wesentlich lieber. Mit relativ konstanter Geschwindigkeit von 4 km/h kamen wir dem Ziel immer näher. Die Mittagspause verbrachten wir auf der Wiese vor dem Tor einer Marineschule, argwöhnisch beobachtet von dem Videoauge.

Anschließend führte der GR34 um das Militärgelände herum, und kaum hatten wir es passiert, kamen wir an einem Kreisverkehr aus.

Auf einer Seite dieses Kreisels stand ein großer Anhänger, in dem frisch zubereitete, belgische Pommes und belgisches Bier verkauft wurden. Da konnten wir einfach nicht vorbeigehen, ohne uns was zu bestellen. Genau in diesem Moment fuhren Jürgen und Andrea in ihrem Wohnmobil an uns vorbei, und obwohl Petra winkend hinter ihnen hergelaufen ist, hatten sie uns nicht bemerkt.

Nach dieser Stärkung ging es auf die letzten 5 Kilometer, die in einem stetigen Auf und Ab knapp oberhalb des Strandes durch einen Eichenwald führten.

Total kaputt und verschwitzt kamen wir nur wenige Minuten vor unseren motorisierten Mitreisenden am Campingplatz an. Nach einem Kaffee und einer Dusche ging es dann in einem kurzen Spaziergang nach Le Fret, wo wir in einer Creperie Galettes und Crepes auf einer zugigen Terrasse verspeist haben. Drum sind wir recht schnell nach dem Essen wieder zum Wohnmobil zurück und haben dieses Mal kein Boule sondern Kniffel gespielt und natürlich Rotwein und Pastis dabei getrunken.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Cookie Consent mit Real Cookie Banner