Bahundanda – Tal

Den Jetlag haben wir nun wohl überwunden, doch die Nacht war trotzdem recht lang und ich war oft wach.

Rasch haben wir gepackt gefrühstückt und sind losgewandert. Anfangs ging es in der noch kühlen Morgenluft im Schatten der Berge an etliche Dörfern und den umgebenden, terrassierten Feldern vorbei. Überall waren auffalend viele Kinder. Es ist schön zu beobachten, dass viele Spiele weltweit beliebt sind: Seilchenspringen, Schaukeln, Seifenblasen, Verstecken.

Das Päarchen von gestern haben wir heute nach nur einer Stunde wieder gesehen, da es noch beim Frühstück im Garten ihrer Lodge saß. Kurze Zeit später haben wir ein weiters Paar eingeholt. Dieses kannten wir noch aus Besisahar, wo es in unserer Lodge sich nur kurz im Schatten erholt hat. Die zwei Mädels waren recht unterschiedlich gepackt. Das eher jungenhafte hatte eine großen Rucksack, das andere einen ziemlich kleinen mit einer draufgeschnallten Isomatte.

Unterwegs haben wir unmittelbar neben der Straße zwei Affen beobachten können.

Als es auf die andere Flußseite über eine Hängebrücke ging, waren wir nicht mehr im Schatten und die Hitze hat uns wieder starkzugesetzt. Doch kurz darauf fing es an zu regnen, aber da saßen wir schon unter einem Dach einer Lodge und haben Mittagspause gemacht.

Von unserem Platz aus konnte ich einen Mann beobachten, der mehrmals von einem Schuppen zu einem anderen lief und jedes mal ein anderes Teil einer wohl frischgeschlachteten Kuh trug.

In dieser Lodge haben auch vier junge Nepali Pause gemacht, die mit ihren Motorrädern bergab fuhren, wobei drei auf einem saßen! Alle hatten Handys und einer sogar eine Spiegelreflexkamera. Überhaupt sind hier Handys allgegenwärtig und es ist erstaunlich, dass sehr viele Lodges mit WiFi werben. Die modernen Errungenschaften sind hier auch schon längst angekommen, obwohl vieles hier noch fast mitteralterlich anmutet. Aber diese Widersprüche machen dieses Land eigentlich noch faszinierender.

Leider hörte es fast die restliche Zeit auch kaum auf zuregnen. Zum Schluß wurde es sogar immer schlimmer. Blitz und Donner fast die ganze Zeit. Oft gab es auch erbsengroßen Hagel. Und dazu kam noch, dass mir das Laufen immer schwerer fiel. Die letzten drei Stunden haben dementsprechend kaum Spaß gemacht.

Klätschnaß kamen wir dann gegen 16:15 in Tal an. Den Ort zu durchqueren war fast ein Spießrutelaufen, da man von allen Lodgebeseitzern angesprochen wurde. Doch wir wollten unbedingt zur wanderführerempfohlenen Paradise Lodge. Leider konnten wir sie nicht finden, also sind wir umgekehrt und haben die erste herberge genommen, die uns gefiel.

Das Zimmer ist hell und groß genug, die Dusche wirklich heiß (wenn auch mit einem dürftigen Wasserstrahl) und die Besitzerin hat uns sogar einen kleinen Holzkohleofen neben den Tisch gestellt. Wir wurden zwar von der Asche eingepudert, doch dafür war es schön warm. Nach dem ersten Tee fühlten wir, wie die Kräfte wieder zurückkehrten.

Das Essen war hervorragend. Die besten Fried Noodles, die ich je in Nepal gegessen haben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Cookie Consent mit Real Cookie Banner