Die ganze Nacht über hat es stark gewindet. Das Zelt wurde ordentlich durchgeschüttelt. Zu dem war es sehr kalt, zu kalt für unsere Schlafsäcke. Erst als ich die Füße in meinen Pullover gewickelt habe, bekamen sie Betriebstemperatur. Jedes mal, wenn man sich bewegt, zieht die kalte Luft in den Schlafsack.
Morgens haben wir uns kaum aus den Schlafsack getraut, so kalt war es. Doch irgendwann habe ich mich überwunden.
Viertel vor acht hatten wir gefrühstückt, das Zelt abgebaut und die Rucksäcke gepackt. Ohne Pause ging es zur Pältsa-Hütte. Dort wurden wir vom Wirt empfangen, der zwar nett war, aber ein fürchterliches Gebiss hat. Hier konnten wir uns etwas aufwärmen, Wasser für unsere Suppe und den Tee kochen und relativ gemütlich Mittagspause machen.
Dann ging es weiter zur Rostahytta. Genau an der Grenze zwischen Schweden und Norwegen waren wieder die Zeichen vom DNT. Und genau wie im Wanderführer beschrieben, sind wir von zahllosen Rentieren beobachtet worden.
Die Landschaft ist sehr karg. Kaum Gebüsche oder Bäume. Obwohl längere Zeit die Sonne schien, wurde es nie richtig warm. Der Wind hat alle Wärme sofort weggeblasen. Die Pausen waren deswegen auch recht ungemütlich. Oft hat man eine unglaubliche Aussicht auf die weite, einsame Landschaft. Dies sind Dimensionen, die man in Deutschland nicht kennt. So weit das Auge reicht nur Natur, keine Straßen, Häuser oder sonstige Anzeichen von Zivilisation.
Der Weg nahm kein Ende. Zum Schluß wollten wir nur noch ankommen, da konnte auch die tolle Landschaft nicht ablenken. Zu allem Unglück fing es dann auch noch an zu regnen,so dass wir klätschnass und durchgefroren um 17:00 Uhr an der Rostahytta ankamen.
Hier haben wir erst mal einen Kessel Wasser aufgesetzt, den Ofen angeworfen und uns mit warmem Wasser gewaschen. Welch Luxus! Danach haben wir unsere Tagesration gegessen. Ich hätte auch das Doppelte verputzen können, denn ich war total hungrig und die Trekkingmahlzeit Kartoffeln-Lachs-Dillsauce war wirklich gut. Aber heute hätte mir auch alles geschmeckt. Zum Nachtisch gab es Erdbeejoghhurtschokolade.
Wir waren nicht alleine, denn zwei Norweger hat es ebenfalls hierhin verschlagen. Mit einem habe ich mich sehr gut und lange über Wandern, die Gegend, die Samen, Nordlichter u.v.m. unterhalten. Letzte Nacht hat es auf einigen Bergen geschneit. Bei uns im Zelt wird es also auch nicht viel wärmer als 0 Grad gewesen sein. 20:30 ging es dann ins Bett.
Die Hütte ist sehr neu (keine 4 Jahre), mit sehr gemütlichem großen Wohnzimmer, das über 3 Sitzecken verfügt, einer Küche und 3 Schlafräumen. Alles in Fichte/Kiefer, sehr sauber und ordentlich. Die Wege zwischen den insgesamt 4 Hütten sind mit großen Steinplatten gepflastert.
Gehzeit: 7,5 Stunden
Pause: 1,75 Stunden
Rentiere: ca. 100
Mücken: 1