Als der Wecker kurz vor sieben uns aus dem Schlaf riss, galt der erste Gedanke dem Wetter. Doch ein Blick hinaus zeigte sofort, dass es sich nicht geändert und dass der Wetterbericht leider Recht behalten hat: Es war kalt, stürmisch und regnerisch. Die Motivation sich nun fertig zu machen und weiterzuwandern war nicht sehr groß. Doch Jammern hilft nicht, es muß ja weitergehen,
Also ging es dick eingepackt in die Regenklamotten plus wärmende Extralage hinaus. Die erste halbe Stunde war auch so, wie befürchtet. Doch dann ging es den Berg hinab zur Straße und mit jedem Höhenmeter nahm die Windstärke ab und die Temperatur zu. Flux hatten wir die ersten vier Kilometer hinter uns gebracht und dann kam auch die Sonne hinter der Wolkendecke hervor. Damit hatten wir heute überhaupt nicht gerechnet.
Der Weg um den See Tyin war sehr morastig, doch dann boten sich an ein paar Stellen Abstecher zum Ufer des Sees an, wo wir wesentlich entspannter wandern konnten.
Um ein Uhr wollten wir an einer kleinen, einsamen roten Hütte, die mitten in der Wildnis stand, eine längere Pause im Windschatten einlegen. Doch als wir um die Ecke der Hütte einbiegen wollten, standen dort zwei Angler, die einen Schlüssel zur Hütte hatten und dabei waren, ihre Angelruten vorzubereiten. Also mussten wir weiter, haben aber dann doch noch ein trockenes und windgeschütztes Plätzchen für unsere Pause gefunden.
Wir haben Wasser gekocht und uns Nudeln, Suppen und Kaffee zubereitet. So gestärkt nahmen wir die letzten 6 Kilometer bis zu einer Schotterstraße in Angriff.
Diese Schotterpiste brachte uns zunächst zur Tyinholmen Fjellstue, wo wir uns Waffeln mit Schmand und Erdbeermarmelade und Kaffee gönnten.
Die letzten 3,5 Kilometer bis zum Etappenziel waren danach ein Kinderspiel. Die Aussicht auf gletscherbedeckte Berggipfel und den See Bygin bei Sonnenschein war grandios.
In der bewirtschafteten DNT Hütte Fondsbu gab es die erste Dusche seit 3 Tagen. Und wir haben hier den Kanadier und die Deutsche wiedergetroffen (siehe Artikel Vermisst), die nach einem Shoppingaufenthalt in Tyinkrysset mit dem Bus hierhin gefahren sind.
Hier werden wir uns für zwei Tage von Christian trennen, dessen Füsse Probleme machen und der bei dem schlechten Wetter auch nicht mehr ganz so motiviert ist. Er wird mit der Fähre zunächst zur Hütte an der nördlichen Seemitte fahren, um einen Tag später ebenfalls mit der Fähre zur Bygdin Hütte am anderen Seeende zu gelangen. Dort werden wir ihn noch mal treffen, bevor er mit dem Bus nach Oslo fährt.
Atemberaubende Landschaft Fotos , es macht Spaß Euch zu begleiten – wenn auch leider nur Online .
Viel Spaß auch weiterhin .
Hi Harry, vielen Dank für dein Lob:-) Du musst diese Landschaft mal in echt sehen, da ist sie noch 1000 Mal schöner.
Bis bald, Andreas
Ich kann mich gar nicht daran erinnern mit euch Waffeln gegessen zu haben. 😉