Die heutige Tour hatte fantastische Ausblicke auf den Eidfjord und auch auf den Hardanger Gletscher zu bieten. Etwas Sonnenschein fehlte zwar, dann wäre der Tag perfekt gewesen, doch das Wetter muss man halt nehmen, wie es kommt.
Dem tollen Abendessen folgte heute Morgen ein super Frühstück, das ausnahmsweise um 7 Uhr statt 8 Uhr anfing, da die französischen Trailrunner früh los wollten.
Neben dem roten T des DNT war ein Großteil unseres Weges auch mit weiß/rote gestreiftem Flatterband markiert, damit den Trailrunner die Orientierung leichter fiel.
Die ersten 600 Höhenmeter der insgesamt 1100 gingen wirklich leicht und schnell vorbei. Nur der Abstieg nach dem Pass war nervig und anstrengend, da der Boden sehr weich und morastig war. Hier mussten wir sehr konzentriert gehen, trotzdem ist jeder von uns mindestens ein Mal ausgerutscht und in den Morast gefallen.
Auf diesen Teilstück kamen uns auch alle Franzosen entgegen, wobei zwischen dem Ersten und dem Letzten ca. eine Stunde lag.
Bevor es zum 400 Meter Anstieg ging, haben wir eine Pause eingelegt und die mitgenommenen Brötchen vertilgt. Das ist auch ein großer Unterschied zu Deutschland, denn man darf meistens Brote beim Frühstück belegen und mitnehmen. Es liegen sogar dafür extra Butterbrotpapier und Tüten aus.
Frisch gestärkt nahmen wir den nächsten Pass in Angriff und mit jedem Meter, den wir höher stiegen wurde die Sicht auf das Simadal und den dahinterliegenden Eidfjord immer besser. Allein dafür haben sich die Anstrengungen gelohnt.
Leider war der Abstieg zum Stausee unterhalb der Gletschers noch schlimmer, als der erste. Hier sind alle mindestens ein zweites Mal gefallen oder standen bis über die Knöchel im Schmodder. Spätestens jetzt sah meine frisch gewaschene Hose dreckiger aus als am Vortag.
Nach der Staumauer ging es zunächst über eine halb zugewachsene Jeep-Piste, später dann über einen spärlich markierten Weg zur Rembesdalseter Hütte.
Die Sicht auf den über der Hütte thronenden Gletscher und die umliegenden glattgeschliffenen Berghänge war genauso beeindruckend wie der Blick auf den Fjord.
Als wir an der Hütte ankamen war nur der Hüttenwart da, der uns ein Zimmer zuwies. Von ihm haben wir erfahren, dass eine wichtige Brücke auf dem Weg nach Finse noch nicht aufgebaut ist.
Gut, dass eine Gruppe aus Finse kommend wenig später eintraf, und dass sie die Brücke aufbauen mussten, um hier her zu komnen. Somit steht unserer morgigen Etappe nichts mehr im Wege.
Ganz zum Schluss kam noch ein deutscher Trailrunner. Wie sich herausstellte, hat er den NPL bereits zwei Mal gemacht, ein Mal zu Fuß im Sommer und ein Mal auf Skiern im Winter. Mit ihm habe ich mich lange über die Touren unterhalten und wir haben fachgesimpelt über die Orte, Hütten und Wege auf den Weg zum Nordkap. Die Etappe, die er morgen zurücklegen will, ist übrigens 60 Kilometer lang. Dagegen sehen unsere 22 irgendwie lächerlich aus.
Und heute geschah moch ein Wunder: Petra hat beim Kniffeln haushoch verloren und Christian hat gewonnen.