1800m Aufstieg waren heute zu bewältigen. Schon kurz nach Tatopani sind wir auf eine große Gruppe gestoßen, die ebenfalls nach oben wollte. Doch so eine Gruppe ist recht langsam unterwegs und wir konnten sie schnell hinter uns lassen. Erst ging es im Kali Gandaki Tal noch etwas abwärts, dann über zwei Hängebrücken auf den Hang, den wir nun hochsteigen mußten.
Hier waren die Dörfer noch, wie bei unserem ersten Aufenthalt: Plattierte Wege, Steinstufen, alle naselang eine Lodge, wo im Schatten ein Kübel mit Wasser stand, in dem Coca, Fanta, Sprite und Wasser auf Kunden warteten. In den terrassierten Feldern arbeiteten die Männer, während die Frauen mit der Wäsche, den Kindern oder anderen Haushaltstätigkeiten beschäftigt waren. Kühe und Hühner waren auf den Wegen und die Hunde dösten im Schatten.
Manchmal ging es über die neue Straße, doch meistens führte eine alte Steintreppe durch den Wald steil nach oben. An einigen Stellen hatten wir den Eindruck, dass schon lange Zeit keiner mehr hier lang gelaufen ist. Früher war hier mehr los, da Träger die Waren für Touristen und Einheimische transportieren mussten, heute gibt es höchstens Träger für das Gepäck der Touristen.
Demenstsprechend heruntergekommen sahen auch die Rastplätze aus, die in regelmäßigen Abständen am Weg angelegt wurden. Die Steinbänke waren oft vom Unkraut überwuchert.
Auf dem ersten kleinen Pass ist uns eine Japanerin aufgefallen, die einer wirklich riesigen Gruppe (mehr als 20 Teilnehmer, alle mit der gleichen pinken Rucksackhülle und einem Regenschirm ausgestattet) angehörte und jetzt schon vollkommen fertig aussah. Kurz darauf ist sie dann auch getragen worden. Man hat sie in einen hinten offen Korb gesetzt, im Nacken ein Kissen, die Füße gehalten von einem Träger und ein Dritter hat einen Sonnenschirm gehalten. Sie selbst saß wie tot und furchtbar leidend hinten auf dem Rücken des Trägers. Erstaunlich war für uns nur, wie schnell dieses Grüppchen vorankam.
Nach der Mittagspause fiel uns das Weitergehen zunächst sehr schwer, doch dann haben wir unseren Schritt gefunden und sind ohne weitere Unterbrechnung die nächsten 600 Höhenmeter durch einen bizarren Rhododendronwald aufgestiegen. Nach einiger Zeit haben wir die ersten Gebäude von Ghorepani ausmachen können. Doch es sollte noch ca. eine halbe Stunde dauern, bis wir das Dorftor gemeinsam durchschritten haben. Nach einer weiteren Vierelstunde waren wir dann am Ziel.
Der Ort ist ein reiner Touristenort und die Gebäude uralt, primitiv und häßlich. Den Aufstieg nach Poonhill haben wir schon ausfindiggemacht, denn wenn wir morgen gegen 4 Uhr losziehen werden, müssen wir wissen wo es lang geht.