Heute haben wir unser erstes, schwedisches Frühstück. Die norwegischen sind zwar etwas reichhaltiger, doch auch dieses lässt kaum Wünsche offen, nur etwas mehr Kaffee hätte es sein können.

Heute gibt es am Morgen direkt zwei Überraschungen. Die erste ist das Wetter, denn die Sonne scheint von einem leicht bewölkten Himmel. Die zweite ist, dass wir heute auf dem Kungsleden wandern werden. Natürlich auf dem südlichen. Auf den nördlichen werden wir in ungefähr 50 Tagen treffen. Die Gegend kennen wir ja bereits, allerdings waren wir im Winter dort und selbst zu dieser Jahreszeit war er überlaufen.

Auf dem südlichen Abschnitt dieses Weges ist wesentlich weniger los. Während der ersten Etappenhälfte treffen wir ganze vier Leute und nur einer davon war ein Wanderer.

Keine 100 Meter vom Hotel entfernt sehen wir die ersten Rentiere, die das Gras vor einem Haus an der Hauptstraße fressen.

An den Wegmarkierungen merken wir, die Hauptsaison in dieser Gegend ist die Winterzeit. Ski- und Schneemobiltouren sind überall ausgeschildert. Es gibt sogar extra Parkplätze für die Schneemobile.

Die ganzen Winterwege sind, wie gestern schon beschrieben, mit roten Andreas-Kreuzen an hohen Pfählen markiert, so dass man den Weg schon von Weitem über eine lange Strecke verfolgen kann.

Der Wanderweg folgt auf langen Abschnitten der Wintertour, nur ab und zu wagt er sich etwas weiter fort.

Als wir aus dem Tal aufgestiegen sind, bietet sich uns eine grandiose Fernsicht auf die hohen Berge Richtung Norwegen. Diese wird sogar mit jedem Höhenmeter immer besser. Dieses tolle Panorama haben wir für lange Zeit.

Der Weg heute ist prima zu gehen. Wir müssen ausnahmsweise mal nicht ständig nach unten schauen, sondern können auch mal die Gegend genießen. Nur die Mücken vermasseln uns den Spaß etwas. Sie sind auch der Grund, warum wir heute lange Hosen tragen obwohl von den Temperaturen kurze angebracht wären.

Die erste Pause legen wir in einer Nothütte ein, die zweite an einem Gappahuk im Ljusnan-Tal. Hier ist relativ viel los, da eine Straße recht nah ist. Aber auch Wanderer, die vom Gepäck her beurteilt mehrere Tage unterwegs sind, sehen wir hier.

Nach dieser Pause müssen wir noch mal sechs Kilometer und 350 Höhenmeter zurücklegen, um zur Nothütte Svaaletjahke zu gelangen. In der Hütte wollen (und dürfen) wir nicht übernachten, aber wir bauen direkt daneben unser Zelt auf. Die Hütte nehmen wir, um darin zu Essen und uns aufzuhalten, ohne dass uns die Mücken belästigen.

Leider ist der nächste Bach ca. 200 Meter entfernt, aber das ist auch schon der einzige Nachteil. Hier haben wir eine 360 Grad rundum Aussicht.

Und die Wintermarkierungspfosten geben einen guten Duschsackhalter.
Die heutige Etappe in Zahlen
Kilometer
Gesamt | 25 |
Auf Asphalt | 0 |
Auf Schotter | 0 |
Auf Wanderwegen | 25 |
Querfeldein | 0 |
Höhenmeter
Bergauf | 850 |
Bergab | 590 |
Geschätzte Gehzeit
7 Stunden