Die Nacht war wie alle Nächte in dieser Höhe: kalt, unruhig, mit nur kurzen Schlafphasen und seltsamen Träumen. Dennoch waren wir ausgeschlafen als wir von der Morgensonne geweckt wurden, die von einem wolkenlosen, strahlendblauen Himmel schien.
Direkt nach dem reichhaltigen Frühstück sind wir zum Ice lake aufgebrochen, der 1200m über Barkha liegt. Dies war einerseits für die Höhenanpassung ideal, andererseits war es ein Konditionscheck. Außerdem – natürlich – sollte die Aussicht grandios sein.
Und das war sie. Wir konnten uns nicht sattsehen, an den eisbedeckten Flanken der 7000er um uns herum. Nach drei Stunden waren wir an dem unspektakulären See, der als solcher eigentlich nicht zu erkennen war, denn er war schneebedeckt. Hätte mein GPS nicht angezeigt, dass er direkt vor uns liegt, hätte ich es nur für eine schneegefüllte Mulde gehalten.
Dennoch hat sich der Aufstieg gelohnt. Wir beide hatten keine Probleme rauf und runter zu gelangen. Der Pass kann also ruhig kommen, wir sind fit!
Belohnt haben wir uns nach der fünfstündigen Wanderei mit Applepie, Sprite, Coke, Kaffee, Hot Choclate und einer zu heißen Dusche.
Die Sonne ist untergegangen und der Speiseraum füllt sich. Die Plätze nahe am Ofen sind natürlich heiß begehrt. Hier treffen sich wirklich alle Nationen: Weißrussen, Israeli, Holländer, Japaner, Amerikaner. Es ist lustig und interessant, die verschiedenen Leute zu beobachten. So hat zum Beispiel ein Holländer bei seiner Ankunft als erstes allen die Statistik des Tages vom Handy abgelesen: Höhenmeter rauf, Höhenmeter runter, Gehzeit, Pausenzeit, … und alles bis auf die zweite Nachkommastelle genau. Wer braucht sowas? Und wen wundert es, dass sie Guide und Träger haben und trotz der Höhe Bier trinken.
Als wir nach dem Abendessen ins Zimmer gegangen sind, war der Himmel wieder vollkommen bewölkt. Also wieder keine Nachthimmelaufnahmen.