Tag 58: Eine andere Art der Trinkwasserversorgung

Nachtrag zu gestern: Einer der beiden jungen Männer macht ebenfalls den NPL. Seine Route ist in vielen Bereichen identisch mit der unserigen. So ist er beispielsweise auch über Knaben gewandert. Wir haben noch lange über unseren bisherigen und den noch geplanten NPL gesprochen und Erfahrungen ausgetauscht. Mit ihm wandert seine Hündin, die ihren Proviant selbst tragen muss. Der Rucksack von seinem Herrchen wiegt übrigens 30 Kilo. Aber er hat aber auch eine Kaffeemühle mit.

Morgens beim Aufbruch ist das Wetter fast identisch zum gestrigen: Starker Wind und Regen. Auch der Weg ist sehr ähnlich, denn wir laufen nur durch Sumpf. Innerhalb der ersten Stunde sind unsere Schuhe wieder komplett nass – von innen wohlgemerkt.

Irgendwie fällt mir das Wandern heute schwer, ich meine kaum von der Stelle zu kommen. Immerhin bessert sich das Wetter im Laufe der heutigen Etappe. So wagt sich sogar die Sonne hervor und unsere Laune wechselt schlagartig von leicht frustriert auf frohgemut.

Auch haben wir heute eine Sicht auf die umliegende Bergwelt. Und da wir im Sumpf nicht bei jedem Schritt nach unten starren müssen, können wir sie sogar genießen.

Mein Rucksack nervt mich heute auch, denn ständig verstellen sich die Schnallen und ich muss nachjustieren. Dabei drückt es dann mal auf der linken, dann auf der rechten Schulter oder auf der Hüfte.

Immerhin brauchen wir heute für unsere Pausen die Plane nicht. Wir setzen uns wie gewohnt einfach auf unsere weichen und warmen Rucksäcke. Nur mit den nassen und kalten Füßen lassen wir die Pausen kürzer als sonst ausfallen.

Nach nur ca. 4 Gehstunden kommen wir an der Ferslia-Hütte an, die direkt an einer Schotterstraße mitten in einem Wald liegt. Sie hat eine große Holzterrasse auf der Bänke und sogar ein Grill stehen. Doch wir haben weder Grillgut noch -kohle. Und die Sonne scheint mittlerweile auch nicht mehr.

Aber drinnen ist es richtig gemütlich, ich schlafe im aufgeheizten Wohnzimmer auf dem Sofa liegend direkt ein.

Trinkwasser holt man hier nicht am einem Fluß, Bach oder See, sondern in einem Holzverschlag, der etwas entfernt im Wald steht. Dort, eingegraben im Boden, befindet sich ein Faß, in das über ein Rohr das Quellwasser eines kleines Rinnsals umgelenkt wird. Der Überlauf vom Faß leitet das Wasser wieder in den ursprünglichen Bachlauf.

Heute gab es zum ersten Mal selbstgepflückte Blaubeeren als Nachtisch. Und da die Sträucher hier voller Beeren hängen, hat Petra auch gleich welche für das Frühstück gesammelt.

Die heutige Etappe in Zahlen

Kilometer

Gesamt14
Auf Asphalt0
Auf Schotter0
Auf Wanderwegen14
Querfeldein0

Höhenmeter

Bergauf450
Bergab500

Geschätzte Gehzeit

4 Stunden 30 Minuten

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