Es ist weiterhin stürmisch, als wir aufstehen. Da an der Hütte kein Bach oder See ist, und wir nur einen Liter Wasser dabei haben, beschränken wir den Wasserverbrauch am Morgen auf das Nötigste: Kaffee und Müsli. Das Waschen und Zähneputzen muss halt noch was warten.

Kurz vor acht verlassen wir unsere Hütte und folgen dem Weg keine vier Kilometer, bis wir die nächste Notunterkunft erreichen. Es ist ein Gappahuk am Fluß Enan. Direkt nebenan gibt es sogar ein Klohaus. Wir sind so früh hier, dass die beiden Kanuten, die neben ihrem Gefährt am Flußufer ein Zelt aufgebaut und ein Teil ihrer Ausrüstung im Gappahuk aufbewahrt haben, noch schlafen.
Anschließend geht es die wenigen Höhenmeter des Tages hinauf und gleich auch wieder hinunter durch eine schöne Fjelllandschaft.

Wir erreichen zunächst das Hüttendorf Storvallen, das fast wie ausgestorben wirkt. In vielen Hütten sehen wir noch Weihnachtsdekoration, einige sehen sogar recht aufgegeben aus.
Nach diesem Ort geht es auf einem Wanderweg, der parallel zur E24 verläuft, nach Storlien. Auch links und rechts dieses Weges sehen wir etliche Hütten, die wohl nur im Winter wirklich genutzt werden. Denn Storlien scheint hauptsächlich zwei Einnahmequellen zu haben.

Den Wintersport, was man an den Skipisten an den Berghängen erkennen kann.
Und die norwegischen Einkaufstouristen, denn in Schweden sind viele Produkte um einiges billiger als im Nachbarland. Deshalb gibt es hier wohl auch ein riesiges Einkaufszentrum, das die meisten Produkte in Familienpackungen verkauft.

Wir checken im gestern gebuchten Hotel/Bar/Club/Restaurant/Cafe „Le Ski“ ein, wobei die erste Frage der Dame an der Rezeption war, ob wir gezeltet haben und ob unser Zelt nicht vom Berg geflogen ist. Denn selbst hier unten im Tal haben wohl bei den Sturmböen die Scheiben gewackelt. Wir bringen unsere Rucksäcke aufs Zimmer und gehen direkt wieder hinunter ins Restaurant, um uns am Mittagsbuffet satt zu essen.

Danach geht es ab in den oben erwähnten Supermarkt, wo wir uns mit dem Proviant für die nächsten Tage eindecken und neue Trekkingstöcke für Petra kaufen. Hoffentlich passt das alles in unsere Rucksäcke und hoffentlich kommen wir damit über die nächsten Berge.
Die heutige Etappe in Zahlen
Kilometer
Gesamt | 16 |
Auf Asphalt | 1 |
Auf Schotter | 1 |
Auf Wanderwegen | 14 |
Querfeldein | 0 |
Höhenmeter
Bergauf | 170 |
Bergab | 540 |
Geschätzte Gehzeit
4 Stunden