Heute hatten wir den Normschritt drauf, denn wir kamen bei allen Zwischenzielen immer genau in der angegebenen Zeit an. Zudem war das Wetter herrlich, die Aussicht zum ersten Mal grandios und der Weg fast die ganze Zeit endlich mal ein Wanderweg und nicht eine holperige Jeeppiste.
Obwohl wir fast als letzte gestartet sind, waren wir bereits in Chame die ersten. Unterwegs gab es an einer Stelle eine recht große Affengruppe zu bestaunen, die nur ca. 20m neben dem Weg in den Bäumen hockten.
Da wir Chame so früh erreicht hatten, wollten wir im nächsten Ort übernachten, doch die Lodge dort war so was von überhaupt nicht einladend, dass wir und die drei unsympathischen Amerikaner(?) beschlossen, dort nur eine Kleinigkeit zu trinken und dann zum nächsten Ort weiterzuwandern, obwohl dies zusätzliche 200 Höhenmeter und 1,5 Stunden Wanderzeit bedeutete.
Doch es hat sich gelohnt. Die Lodge ist ein neuer, schöner Holzbau, der Speiseraum beheizt, die jungen Lodgebesitzer sehr nett, nur die Dusche hätte etwas wärmer sein können. Während ich das hier schreibe, kann ich durch die Küchentür beobachten, wie auf dem Holzfeuer unsere Fried Noodles zubereitet werden. Man, haben wir einen Kohldampf.
Hier im Ort sind wir zum ersten Mal auf einer Höhe von über 3000m, was man an den Temperaturen auch direkt merkt, wenn mal die Sonne verschwunden ist. Im Ort selbst liegt noch an den sonnengeschützten Stellen Schnee.
Kurz vor Sonnenuntergang kam der Nepali am Hotel die Strasse entlang gelaufen und schleppte sich immer noch mit seinem großen Reisigbündel ab. Stunden vorher haben wir ihn unten im Tal gesehen. Es ist unglaublich, wie leidensfähig diese Menschen sind.