Living Edge Kisten

Unter Schnittholz werden die rohen Bretter aus dem Sägewerk verstanden. Diese Bretter haben an mindestens einer Seite noch die Baumkante und sind somit krumm und schief. Sollen aus diesen Brettern Möbel hergestellt werden sollen, so müssen diese Baumkanten in der Regel abgeschnitten werden, um eine gerade Kante zu erhalten. Denn in der Regel braucht man für den Möbelbau zumindest am Anfang rechtwinkelige Bretter.

Momentan sind ja Living Edge Tische und Schränke angesagt, bei denen diese Baumkanten erhalten gbleiben und somit für einen rauen, natürlichen Look sorgen. Doch prinzipiell ermöglicht dieser Trend es den Schreinern, Holz, was bisher als Abfallholz entsorgt wurde, zu verwerten und dabei noch einen höheren Preis einzufordern.

Ich habe die abgeschnittenen Baumkanten immer im Kaminofen verbrannt. Aber vom letzten Projekt standen diese Reste noch in meiner Werkstatt. Da jeder Kubikzentimeter Walnussholz richtig kostbar ist, hatte ich sie noch nicht zersägt und thermisch verwertet, sondern auf ein Projekt gehofft, bei dem ich es noch irgendwie sinnvoll verwenden kann.

Auf der Suche nach Holz für weitere Kistchen fielen mir nun diese Stücke in die Hände und mir kam die Idee, mal Living Edge Kisten zu bauen.

Da mir Schwalbenschwanzverbindungen optisch bei diesem Projekt nicht gefallen wollten, habe ich mich für eine Gehrungsverbindung entschieden. Die meisten Arbeitsschritte waren Routine, und auch einen durchgehenden Maserungsverlauf hinzubekommen, war kein Problem. Doch bei diesem durchgehenden Verlauf gibt es immer das Problem, dass das erste Brett nicht zum letzen passt. Bei normalen Schachteln ist das nur ein kleiner Makel, doch hier stimmte nun nicht mehr nur die Maserung, sondern auch die Höhe der Seiten nicht.

Bei dem ersten Kistchen hatte ich Glück, der Unterschied war nur sehr gering und im fertigen Zustand habe selbst ich Probleme, diese Nahtstelle zu erkennen. Doch beim Zweiten sah das schon anders aus. Hier habe ich mit meiner neuen Laubsäge und einem Hobel einen von der Form her fließenden Übergang geschaffen, doch die Maserung und die Holzfärbung ist dort nicht stimmig.

Trotzdem bin ich mit dem Ergebnis zufrieden und ich habe schon Ideen, was ich beim nächsten Versuch anders machen muss.

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