Fest Sikkerhetsbelter

Norwegisch finde ich irgendwie interessant und lustig. Auf den ersten Blick versteht man kein Wort. Doch mit etwas Phantasie, Deutsch- und Englischkenntnissen erschließen sich einem doch nach einiger Zeit etliche Texte. So steht auf einem Display in unserem Bus fest sikkerhetsbelter, was meiner Ansicht nach eigentlich heißen müsste: Sicherheitsgurte schließen.

Wir sind wieder unterwegs. Aber ohne Gepäck und in die falsche Richtung, denn es geht heimwärts. Auch nach über vier Tagen kann uns die Hotline keine neuen Erkenntnisse zu unseren Rucksäcken offenbaren. Deswegen sind wir um 10:00 Uhr in den Bus Richtung Narvik gestiegen.

Laut telefonischer Auskunft bei SAS können wir unsere Tickets gegen geringen Aufpreis umbuchen und somit in den nächsten Tagen nach Hause fliegen.

Die Landschaft links und rechts der Straße ist herrlich und ich bedaure es zutiefst, dass ich sie nicht durchwandern kann. Doch dieses Jahr sollte es wohl nicht sein. Aber Lappland rennt ja nicht weg und so wird sich für uns bestimmt eine weitere Chance in nächster Zeit ergeben. Darauf freuen wir uns schon.

Während wir hier so im Bus sitzen, fällt mir wieder auf, wie stressfrei und entspannt die Norweger sind. Besonders im Straßenverkehr kann man das beobachten. In Tromsö hatten wir mehrmals die Situation, dass wir die Straße überqueren wollten und sofort ein Auto anhielt, um uns rüberzulassen, obwohl keine Ampeln und Zebrastreifen in der Nähe waren. Auch unser Busfahrer fährt sehr umsichtig und vorsichtig.

In Narvik hält der Bus an einem Supermarkt. Direkt neben uns steht ein Bus mit der Aufschrift Kiruna. Da wir den letzten Zug des Tages verpaßt haben, kommen wir auf die Idee, direkt im Anschluß mit diesem Bus weiterzufahren. Bis zur Abfahrt haben wir aber noch zwei Stunden.

Zunächst stärken wir uns in einem Schnellrestaurant. Anschließend rufe ich wieder bei SAS an, um die Tickets zu buchen. Doch der Mensch, mit dem ich jetzt telefoniere, verweist mich an opodo. Dort erfahre ich, dass es billiger kommt, die alten Tickets verfallen zu lassen und neue zu kaufen. Um mehr Infos zu bekommen, wollen wir in das Reisbüro, das wir im Eingangsbereich gesehen haben. Nun ist es aber geschlossen.

Direkt davor lernen wir zwei norwegische Wanderer kennen. Die beiden sind schwer bepackt, die Rucksäcke wiegen mehr als 25kg! Sie haben genau die Tour gemacht, die wir auch eingeplant hatten. Das Wetter war für Lapplandverhältnisse super und sie hatten keine Mücken. Über sie erfahren wir; daß man in der Bibliothek umsonst ins Internet kann.

Also sind wir im Regen zur Bibliothek und haben uns die Flugpreise und -daten angeschaut. Frustriert stellen wir fest, dass die Flüge von Tromsö aus nun billiger und schneller sind, als von Kiruna. Zurück wollen wir aber nicht und so besteigen wir kurz darauf den Bus Richtung Schweden.

Auch hier ist die Landschaft, durch die wir gefahren werden, bombastisch. Am liebsten würden wir Nepal stornieren und direkt im nächsten Jahr wieder hierhin zurückfahren.

Kiruna selbst macht auf den ersten Blick keinen schönen Eindruck, doch das ist uns nach der Fahrerei und der fortgeschrittenen Stunde (es ist bereits 20:30) egal, wir wollen nur noch ein Hotel finden. Doch in dreien werden wir abgewiesen, da alles ausgebucht ist. Im dritten empfiehlt man uns den Campingplatz.

Dort gab es tatsächlich einen freien Bungalow, wenn auch zu sehr skandinavischen Preisen. Nach dem Duschen sind wir dann in die Lobby, um über das iPad und Internet den morgigen Flug zu buchen. Letztendlich werden wir fündig, buchen und schauen im Postfach nach der Bestätigungsmail. Dort befindet sich aber auch eine von opodo, mit einem Angebot, das nur halb so teuer ist wie der gerade eben gebuchte Flug. Wir haben irgendwie einen Run.

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