Ein Kumiko, das macht man nicht einfach so

Wer mal schauen möchte, was die Japaner alles mit Kumiko verzieren, der kann sich etliche Beispiele auf dieser Seite anschauen. So viel Zeit und Geduld habe ich nun auch nicht, doch für dieses ca. 50cm x 50cm großes Asanoha-Kumiko (benannt nach der Hanfblüte, die die Grundlage für dieses Muster bildet) reicht es doch noch.

Was hier auf einer Seite zusammengefasst nachgelesen werden kann, hat sich in Wirklichkeit über mehrere Wochen hinweg gestreckt. Einige Arbeitsschritte musste ich mehrmals wiederholen, da die Ergebnisse nicht zufriedenstellend waren. Nach jedem missglückten Versuch habe ich die Vorgehensweise und die Hilfseinrichtungen komplett überdenken und -arbeiten müssen. Ich habe mindestens 4 unterschiedliche Varianten zum Herstellen von 3mm dünnen Leisten ausprobiert und letztendlich war die einfachste, schnellste und bequemste Lösung sogar die mit den besten Resultaten. Und dieses Verfahren habe ich nur aus einem Missgeschick heraus entdeckt, und nicht durch Recherche im Internet.

Zunächst habe ich aus einer Eschenbohle ein Stück mit meiner neuen Tauchsäge abgeschnitten.
Dieses habe ich dann halbiert und die Hälften zunächst gerade gehobelt.
Die neu gewonnenen Bretter wurden erneut halbiert, dieses Mal aber in der Dicke.
Erneut ging es zum Dickenhobel, wo die nur noch 15mm starken Bretter glatt gehobelt werden.
Im nächster Arbeitsschritt wurden diese Bretter in 4mm dicke Streifen geschnitten.
Diese Streifen mussten ebenfalls glatt gehobelt und auf das Endmaß von 3mm Dicke gebracht werden mussten.
An der Kreissäge wurden anschließend die Schlitze für die Verbindungen in die Leistchen gesägt.
Die dann zum endgültigen Muster zusammengefügt wurden.
Hier der fertige Rahmen. Die überstehenden Enden wurden noch abgesägt und beigeschliffen.
Danach hat sich das alles wiederholt, um die etwas dünneren Leisten aus Walnussholz herzustellen, die in die Dreiecke des Rahmen eingearbeitet werden sollten.
Die Leisten habe ich mit der Handsäge abgelängt. Die Kreissäge hätte Kleinholz aus ihnen gemacht.
Im Hintergrund sind die ca. 170 35mm langen Stückchen zu sehen.
Jede dieser kleinen Leisten wurde mit Hilfe zweier Kumiko-Blöcke und eines sehr scharfen Beitels auf einer Seite mit einer 30 Grad und auf der anderen mit einer 60 Grad Fase versehen.
So sieht das dann im Detail aus.
Nach dem Try-and-Error-Verfahren wurden die Anschläge der Blöcke so eingestellt, dass sich die kleinen Holzstückchen passgenau zusammensetzen ließen. Mit etwas Leim wurden sie miteinander verklebt.
Kleine Abschnitte ganz groß.
Das fertig zusammengesetzte Kumiko.
Das Kumiko wurde geschliffen und mit einem Rahmen aus 10mm breiten Walnuss-Leisten eingefasst.
Beides wurde mit diesem aufwändigen Aufbau miteinander verleimt.
So sah es nach dem Verleimen und dem Absägen der Überstände aus.
Und zum letzten Mal mussten dünne Leisten hergestellt werden, nun aber etwas breiter und dicker, die über den bereits vorhandenen Rahmen geleimt wurden. Nach dem Absägen und Abhobeln der Überstände sah das Ganze schon so aus.
Und hier ist es endlich fertig. Nicht perfekt, aber ich bin zufrieden.

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